The Project Hate MCMXCIX - The Lustrate Process

The Project Hate MCMXCIX - The Lustrate Process
Death Gothic Metal / Industrial
erschienen am 03.07.2009 bei Vic Records
dauert 64:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Descend Into The Eternal Pits Of Possession
2. You Come To Me Through Hell
3. See The Filth Become Flames In This Furnace
4. Our Wrath Will Rain Down From The Sky
5. The Locust Principles
6. Arise To His World Of Infamy
7. The Burial Of Gods

Die Bloodchamber meint:

Das passiert einem auch nicht oft. Da setzt man sich hin, um eine Rezension zu schreiben zur neuen Scheibe von THE PROJECT HATE MCMXCIX, einer Band die man bereits seit den Anfangstagen verfolgt. Und dann führt die kurze Erwähnung im Infotext, dass es sich bei „The Lustrate Process“ bereits um das 6. Studioalbum der Schweden handelt, zunächst zum Rauskramen des letzten Reviews von 2005, wo man selbst vom 4. Album schwärmte, zu anschließender kurzer Verwunderung und letztlich zu einer Recherche und der finalen Erkenntnis, dass die Band still und heimlich im Jahre 2007 auf dem kleinen schwedischen Label Stormvox ein weiteres Album herausgebracht hat.

Etwas peinlich berührt kann ich nun kaum Vergleiche zu dem ominösen Vorgänger ziehen. Letztlich ist dies aber auch nicht nötig, da die Band entweder keinerlei Mut zur Veränderung hat oder einfach keinerlei Veranlassung in einer Stiländerung sieht. Auch auf „The Lustrate Process“ bekommt man die gewohnte Packung Death Metal, Elektronik und weibliche Vocals. Die sieben Stücke sind gewohnt üppig in Länge, Ausstattung und Bezeichnung. Befreundete Gastbeiträge (van Drunen, Hegg, Petrov, Älvestam z.B.) werden mehr oder weniger irgendwo in den Soundstrukturen verbuddelt. Der Mix von Dan Swanö und Bandkopf Lord K. Philipson ist vielseitig und drückend und dürfte vor allem maßlosen Bassliebhabern sehr zusagen. Und alles in allem findet man auch über die recht lange Laufzeit kaum Hänger, aber auch nur wenige Highlights, die länger im Ohr hängen bleiben. Wenn, dann sind es in jedem Fall eine der vielen Melodien, gewohnt souverän von Jonna Enckell eingesungen, die brachialen Riffs und Death Metal Growls nimmt man da schon fast nebensächlich wahr. Auch die elektronische Komponente scheint sich auf wenige Piano-Einsätze und gelegentliche Backgroundeinsätze zu beschränken.

Alles also beim alten, also alles gut? Könnte man meinen, aber langsam sollte man sich eingestehen, dass hier absolut nichts Neues mehr kommt und wohl auch in den nächsten Jahren kaum kommen wird. Klar, wer die Band und ihren ganz eigenen Sound mag, kann kaum was falsch machen. Aber will man wirklich die gleiche Scheibe immer und immer wieder neu hören? Beantwortet diese Frage und entscheidet selbst. Ich gebe jedenfalls zum ersten Mal weniger Punkte als zuvor.
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