Eradicator - The Atomic Blast

Eradicator - The Atomic Blast
Thrash Metal
erschienen am 15.05.2009 bei Yonah Records
dauert 41:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. possesed by the devil
2. capital punishment
3. war in my head
4. thrashing through the pit
5. never surrender
6. trigger to apocalypse
7. place of no return
8. when bullets drop like rain...
9. nothing but ashes remain

Die Bloodchamber meint:

Wenn das mal kein Zufall ist. Genau in dem Moment, als ich zum Schreiben des Reviews zu „The Atomic Blast“ von ERADICATOR ansetze, fällt mein Blick auf mein Mäppchen, aus welchem ein Stift mit der Aufschrift Ink Eradicator – zu deutsch Tintenkiller – rausschielt. Passend zum Tintenkiller wurde von den jungen Sauerländern auch der Name des Albums gewählt, denn ähnlich wie der Ink Eradicator löscht wohl auch eine atomare Explosion Tinte, sowie noch ein paar andere Sachen außenrum. Nun hab ich der Leserschaft aber genug wertvolle Zeit gestohlen und komme nach diesem kleinen Ausflug in den Englischunterricht zum musikalischen Teil des Berichts.

ERADICATOR haben sich nach ihrer Abkehr von Coversongs dem 80er Jahre Thrash Metal verschrieben. Schon auf ihrer ersten EP „Back To The Roots“ (2007) zeigten sie diesen Weg und haben ihn seitdem stetig weiterverfolgt. Der Sound klingt wirklich sehr authentisch nach der guten alten Zeit, wobei die Soundqualität glücklicherweiße dem heutigem Standard entspricht. Die Gitarren sind schön kratzig und das Schlagzeug hält einen präzisen Rhythmus mit guten Verzierungen durch. Der Gesang ist insgesamt etwas zurückhaltender und nicht so knackig in den Höhen, wodurch die Band etwas instrumentallastig wirkt.

Schon der erste Song „Possessed by The Devil“ (der wie ich finde beste Titel auf dem Album) erinnert unwillkürlich an Größen wie SODOM oder MEGADETH, was aber nicht heißen soll, dass es sich bei ERADICATOR nur um billige Kopien handelt. Die Jungs erwecken schon bei ihrem Debütalbum den Anschein einen eigenen Stil gefunden zu haben, der durchaus Positives verspricht, wobei ich nun auch gleich bei meinem großen Kritikpunkt angekommen bin.

Ich habe mir die CD wahnsinnig oft angehört und schwanke jedesmal ungemein stark bei meinem eigenen groben Fazit. Es ist quasi so, also würde man über einer riesigen Bergschlucht auf einem dünnen Seil balancieren, wobei die Enden des Seiles an „Wow, das Album rockt einfach“ und „Naja, die haben auch nur ein paar gute Ideen“ befestigt sind. Nach den ersten Sekunden bin ich sofort von dem eigenen Stil der jungen Band überzeugt, und schon beim nächsten Riff denke ich eher nur noch an Mittelmäßigkeit. Dies liegt einzig und allein daran, dass die Band ihre guten Ideen einfach nicht progressiv genug ausgearbeitet, sondern nur etwas oberflächlich angekratzt hat. Man kann dies gut raushören, wenn beispielsweise eine neue Melodie eingeworfen wird die sich prägnant abhebt vom Rest des Songs, aber schon nach kurzer Zeit wieder verworfen wird und zurückgekehrt wird zum stumpfen Rhythmusspielen. Wirklich schade, denn manchmal kommen echt virtuose Züge zum Vorschein, welche aber wie bereits erwähnt nur ein paar Sekunden andauern.

Nach langem Überlegen und viel Gehirnschmalz drücke ich ERIDICATOR nun den Stempel „ziemlich gut“ aufs Gehirn. Fakt ist aber, dass in dieser jungen Truppe noch sehr sehr viel Potential steckt. Und mal ganz unter uns, die abgelieferte Arbeit hat für ein Debütalbum schon etwas mehr als nur Hand und Fuß.
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