Ab geht’s in die Nostalgieabteilung. Die fünf Kölner Jungs von MY DEFENSE spielen auf ihrem Debütalbum astreinen Hardcore Punk der alten Schule. Sofort fallen einem Vergleiche zu 7 SECONDS oder BLACK FLAG ein. Aufmerksam bin ich auf die Band bei einer kleinen Hardcore Show in Süddeutschland geworden. Selten hatte ich so viel Spaß auf einer Show mit so wenig Publikum, ich sage nur Stagediving ohne Stage und mit 3 Leuten im Publikum zum Fangen. Aber das nur nebenbei.

Auf ihrem Debüt „God Damn Those Hardcore Junkies" spielen MY DEFENSE eingängigen und melodischen Hardcore Punk, der direkt in die Blutbahn schießt und die Extremitäten zum Zucken bringt.
12 Tracks, die allesamt richtig straight nach vorne gehen, wobei aber nie die melodischen Aspekte zu kurz kommen. Dazu noch Texte mit richtig Substanz, die zum Nachdenken anregen.
Besonderer Anspieltipp ist „Brokeback Mountain“, tolle Melodien, toller Text und großartige Singalongs. Des Weiteren ist auch noch „Ego“ gesondert zu erwähnen. Hier zollt Sänger Perry seiner griechischen Wurzeln Tribut indem die Lyrics in selbiger Sprache gehalten sind.

Man merkt den Jungs bei jedem Riff und bei jeder Textzeile den Spaß an der Sache an, und diese positive Einstellung steckt einfach an. Mit einer tollen Mischung aus Härte und Melodie, dazu noch einer sympathischen Stimme, tragen sie den Hardcore der 80er direkt in die Gegenwart. Fernab von allen modischen Auswüchsen des Genres wird einem hier ein richtig geiles Old-School Brett vor den Latz geknallt.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Empfehlung auszusprechen, sich unbedingt eine Show der Jungs anzusehen. Denn die Songs, die schon auf Platte wunderbar funktionieren, werden live zu absoluten Krachern. Von dem her viel Spaß im Pit und bei den Singalongs.