Urfaust - IX: Der Einsiedler (EP)

Urfaust - IX: Der Einsiedler (EP)
Black Metal
erschienen am 07.08.2009 bei Ván Records
dauert 18:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. IX : Der Einsiedler
2. Verderber

Die Bloodchamber meint:

Es gibt gerade mal eine Hand voll Bands, von denen man ernsthaft behaupten kann, dass es auf der einen Seite Leute gibt, die diese vergöttern, und auf der anderen Seite wieder welche sind, die deren Musik abgrundtief beschissen finden. Zu diesen Bands würde ich ohne Zweifel URFAUST zählen. Jedes Mal, wenn ich jemanden zum Beispiel mal die "Verräterischer, nichtswürdiger Geist" vorgespielt habe, blieben die Reaktionen entweder bei "Oh man, ist das geil!" oder eben "Bah, mach die Kacke aus!", ein "Joa, is ganz in Ordnung" ist mir hierbei noch nicht untergekommen.

Mittlerweile arbeiten die zwei verrückten Holländer (endlich mal!) an ihrem dritten Langspieler, solange kann sich der eingefleischte URFAUST-Fan mit der nächsten EP begnügen. "IX: Der Einsiedler" heißt das Werk und ist mit gerade mal zwei Songs zwar nicht üppig in der Masse, aber dafür qualitativ üppigst ausgestattet. Den Namen der beiden Songs nach zu urteilen könnte es sich um eine Art Thema der Bandmitglieder handeln, nehme man hierbei eben Klampfer, Sänger und Mastermind IX und den Titeltrack, sowie Drummer VRDRBR und den zweiten Song "Verderber". Inhaltliche Hintergründe kann ich an dieser Stelle aber wieder nur spekulieren, da die beiden es mal wieder nicht für nötig ansahen Lyrik in ihrem Booklet abzudrucken. Deshalb gehe ich nun auf die Musik ein.

"IX: Der Einsiedler", der Titeltrack, eröffnet die EP erst mit einer Synth-Spur, die dann mit typisch stampfenden Drums und Gitarren, sowie IXs markanten Klargesang ergänzt wird. Ein typisch monoton drückend und dennoch mitreißendes Stück, dass durch die permanenten Keys und Synthezisern eine eigene spezielle Note bekommt. "Verderber" hingegen zeigt URFAUST, wie man sie schon zu Zeiten von "Geist ist Teufel" kennt. Ein trauriges Riff zieht sich mit Variationen, langsamer Schlagzeugspur und flehendem Gekreische über knapp sieben Minuten und reißt den Hörer in den düsteren Strudel, den die zwei Musiker erzeugen.

Um es auf den Punkt zu bringen: URFAUST haben wieder zwei geniale Songs zu Tage gefördert, die einem gerade noch mehr Lust auf das hoffentlich bald kommende Album machen. Wer die Band mag, sollte bei der EP unbedingt Halt machen und reinhören!
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