Rob Zombie - Hellbilly Deluxe 2

Rob Zombie - Hellbilly Deluxe 2
Industrial
erschienen am 29.01.2010 bei Roadrunner Records
dauert 41:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Jesus Frankenstein
2. Sick Bubblegum
3. What?
4. Mars Needs Women
5. Werewolf, Baby!
6. Virgin Witch
7. Death And Destiny Inside the Dream Factory
8. Burn
9. Cease To Exist
10. Werewolf Women Of The SS
11. The Man Who Laughs

Die Bloodchamber meint:

Es gab einmal eine Band namens WHITE ZOMBIE, die in den frühen Neuzigern mit einem schrägen Sound, einem unverwechselbaren Look und mächtig Groove im Blut für Aufsehen sorgte. Kurz bevor sich die Band auflöste, trat Großmeister ROB ZOMBIE mit einem Soloprojekt auf den Plan, dass genau wie seine Band von trashigen Horrorfilmen inspiriert war, den noisigen Sound aber in ein eingängig rockendes Gewand packte. So entstand mit „Hellbilly Deluxe“ der Meilenstein des Horror-Rocks – ein perfekter Cocktail aus groovenden Riffs, Hit-Refrains und Gruselatmosphäre, der noch heute die Dancefloors der Alternative-Tanzschuppen zum Beben bringt.

Die Nachfolgewerke waren dieser hoch angelegten Messlatte leider nicht ganz gewachsen, sodass ZOMBIEs Erstwerk bis heute unerreicht bleibt. Jetzt will der zottelige Meister es aber noch einmal wissen und direkt – wie der Titel des neuen Albums es suggeriert – an den Erfolg des Debüts anknüpfen. So unoriginell wie die Betitelung zeigt sich dann leider auch der musikalische Inhalt. Die bewährten Trademarks, wie die leicht greifbaren Songstrukturen, die lässige groovenden Riffs, die eingebauten Filmzitate und die Mitgröhl-Refrains funktionieren zwar auf Anhieb, das kompositorische Niveau liegt aber größtenteils im Mittelmaß und der Aha-Effekt hat sich längst verabschiedet.

Der Spaßfaktor ist definitiv gegeben, und sicher ist dieses Werk das facettenreichste in ZOMBIEs schaffen. Leider schafft Rob es nicht, die vielfältigen Einflüsse in wirklich packende Songs zu verwandeln. Einige Hits haben sich dennoch eingeschlichen, dafür aber auch der ein oder andere Durchhänger. So ist die erste Hitsingle „Sick Bubble-Gum“ Langeweile pur und wirkt arg durchkonstruiert. ROB ZOMBIE ist zwar kein guter Regisseur, aber immer noch ein guter Musiker, was durchaus auch hier zu spüren ist. Im Vergleich zu seinen früheren Werken, gar dem von ihm zu wiederholen angestrebten „Hellbilly Deluxe“ stinkt diese Platte leider arg ab. Die Hochzeiten des Großmeisters sind wohl leider vorüber.
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