S3 - Propaganda One (EP)

S3 - Propaganda One (EP)
Death Metal
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 14:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Game
2. The Secret
3. The Slave
4. Call Me

Die Bloodchamber meint:

„S kann als Subkontra gedeutet werden. 3 steht für mein drittes Metalprojekt. Oder so.“ Diese Worte stehen am Ende des Promozettels. Einen Promozettel wie diesen, der die Musik wirklich so treffend beschreibt, habe ich noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Weiter heißt es, auf dieser EP lebt ein Solokünstler seinen Bassfetisch aus und „viel tiefer geht kaum ohne unmusikalisch zu werden.“ Dass sich S3 aber nicht gerade oft über diesem Niveau bewegt, ergänzt jetzt mal der Rezensent.

Es gibt auf „Propaganda One“ drei Songs zu hören, die einen wirklich lustigen Bass bieten und teilweise ganz hübsch grooven. Dass der Sound dabei nie dumpf wird, ist aber leider der zweite Irrtum des Promotextes. Denn der klinische Klang, der zwar gewollt so kalt ist, gibt der Musik den Rest, denn ob Bassfanatiker wirklich eine Scheibe wollen, bei der nix, aber rein gar nix anderes zu hören ist, mag ich bezweifeln. Drumcomputer und synthetisches Cello tragen auch in gewissem Maße dazu bei, wobei diese orchestrale Begleitung so ausgelutscht und nervtötend ist, dass ihre Melodien sogar in jedem B-Splatterfilm fehl am Platz wären. Zum Abschluss gibt es noch eine Coverversion von „Call Me“ von BLONDIE, bei der eine schwache Frauenstimme (vermutlich) mit einem Singstar-Mikrofon mitsingt. Dieses Arrangment ist angesichts des Originals eine beispielhafte Grabschändung. Doch wie heißt es so schön im Promotext – der Song gilt „als Kontrast“. Na dann prost!
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