Sworn [NO] - Bastards And Conquerers

Sworn [NO] - Bastards And Conquerers
Death Black Metal
erschienen am 30.10.2009 bei Twilight
dauert 46:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prophecies from the Land of Lost Voices
2. The Bastard, The Conqueror
3. Summoning the Sinister
4. Beyonder
5. Somnolence
6. Damnation Spawned
7. Carnal Monuments
8. The Archaic Wraith
9. Descendant

Die Bloodchamber meint:

SWORN passen prima in die Zeit Anfang der Neunziger, in der Melodic Death Metal für mich noch kein Schimpfwort war und die Bands jener Tage sich noch nicht albern gebärden mussten, als hätten sie gerade die Roten Khmer aus Kambodscha verjagt. Je nach Zusammensetzung der Band (damals gab es nur eine Handvoll Musiker, die sich in unterschiedlichen Konstellationen in sämtlichen hörbaren Bands verdingten) trat mehr oder weniger offensiv auch der Black Metal im Sound hervor, was eine Differenzierung schwierig macht. Ähnlich gehen auch die fünf Norweger an die Sache heran, die mit ihrem Debüt vor zwei Jahren bei mir eine gewisse Begeisterung zu entfachen in der Lage waren.

Ja, wie gesagt: Black und Death Metal fließen hier ineinander, die Band selbst redet von Melodic Extreme Metal, was annehmbar ist. Die Kompositionen sind aggressiv und schnell, alles andere als monoton und durchweg gut hörbar. Auf Keyboards wird komplett verzichtet und akustische Spielereien auf ein Minimum beschränkt. Genauer gesagt findet man sie nur in den ersten knapp 10 Sekunden und im Instrumental-Song „Somnolence“. Wobei, die Basis ist stets eine zugegebenermaßen leicht zu überhörende Melancholie und Schwermut, welche besonders deutlich in den melodischeren Passagen aus der Versenkung auftauchen. Leider verhauen SWORN gerade oft diese Momente, die doch so entscheidend sind. Sie sind nicht schlecht, aber doch eher hausbacken und bieder. Die Überraschungen bleiben aus, ebenso wie die unverzichtbare Gänsehaut. Bands wie UNANIMATED, VINTERSORG oder DISSECTION haben die Messlatte dafür vor einigen Jahren verdammt hoch gelegt, so dass eine „gute“ Leistung (die ohne Zweifel geboten wird) leider nicht mehr ausreicht, um sich merklich abzusetzen.

Irgendwie klingt in der Tat alles nach einem Album aus der eingangs beschrieben Ära und doch will der Funke nicht so recht überspringen. Da hatte „The Alliviation“ mehr zu bieten. Wer mal wieder in Erinnerungen schwelgen will, darf gerne zuschlagen, wer einen Tick besser mag, der sollte sich das Debüt der Band vorknöpfen, denn „Bastards And Conquers“ ist allerhöchstens ein Tritt auf der Stelle.
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