Poisonblack - Of Rust And Bones

Poisonblack - Of Rust And Bones
Gothic Rock
erschienen am 19.03.2010 bei Century Media
dauert 49:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sun shines black
2. Leech
3. My world
4. Buried alive
5. Invisible
6. Casket case
7. Down the drain
8. Alone
9. The last song

Die Bloodchamber meint:

Möglicherweise haben POISONBLACK inzwischen eine gewisse Fanbasis, bestehend aus Freunden ordentlicher, skandinavischer Düsterrockmusik oder Nostalgikern, die den ehemaligen SENTENCED Frontmann Ville Laihiala nun bei seiner Nachfolgeband begleiten. Mir persönlich fehlt bei den Finnen schon seit dem ersten Album der gewisse Reiz. Gedanken wie: „Endlich ein neues POISONBLACK-Album!“ oder „hoffentlich sehe ich die Jungs bald mal live!“ verirren sich eher selten in meinen Interessensbereich. Und auch „Of Rust an Bones“ wird daran nicht viel ändern, denn wieder einmal haben die Jungs ein schlichtweg gutes Album veröffentlicht, das niemanden begeistern aber auch niemanden wirklich stören wird.

Dabei setzen POISONBLACK erstmal den Blinker auf die Überholspur und hauen mit dem Opener „My Sun Shines Black“ eine richtig eingängige und flotte Hymne raus, die sich unwiederbringlich im Gedächtnis des Hörers einbrennt. Danach wird es zwar nicht weniger eingängig, dafür aber schon deutlich langsamer und melancholischer. Der konsequente – und irgendwo auch bewundernswerte – Weg der Band, der immer eine deutliche Distanz zu SENTENCED aufweisen soll, wird auch auf „Of Rust and Bones“ fortgesetzt. Man möchte nicht verglichen werden und zieht sein eigenes Ding durch, obwohl man die eine oder andere Ähnlichkeit nicht ablegen kann. Hier springen vor allem die längeren Songs wie „Invisible“, bei dem Ville gesanglich eine starke Anlehnung an „No One There“ vollzieht oder auch beim Schlusstitel „The Last Song“, der – gewollt oder ungewollt – eine B-Seite von „The End of the Road“ sein könnte, ins Auge. Auf der anderen Seite haben wir mit „Casket Case“ einen richtig treibenden Dampfhammer, wie man ihn von der Band bis dato noch nicht gehört hat.

Ganz klar: POISONBLACK sind um Weiterentwicklung bemüht ohne dabei eine eigene, markante Art zu verlieren. Die Mischung aus flotter Eingängigkeit, dezenter Melancholie und erdigem Düsterrock geht dabei allerdings wiederum nur bedingt auf. Es gibt, wie immer eigentlich, keinerlei Ausfall. Auf der anderen Seite aber auch kein wirkliches Highlight auf „Of Rust and Bones“. Fans der Band können bedenkenlos zugreifen, auch Genrefreunde kommen auf ihre Kosten. Alle anderen werden sich an dieser Veröffentlichung kaum stören. Ein Fadenkreuz zu „Of Rust and Bones“ würde bei der Bloodchamber sicher ein ähnliches Bild erhalten, wie bei “A Dead Heavy Day“.
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