Anima - Enter The Killzone

Anima - Enter The Killzone
Death Metal / Metalcore
erschienen am 26.02.2010 bei Metal Blade Records
dauert 40:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Incarceration
3. Loner's reflection
4. Cu(n)t and Twist
5. The man eater
6. Carnage provoked
7. Black night
8. The omnipotent torture King
9. Welcome to our killzone
10. Necromantica
11. I am Sick i want to kill
12. XXXIII

Die Bloodchamber meint:

Mit ihrem Fulllength-Debüt „The Daily Grind“ polterten die Thüringer Nachwuchsmetaller ANIMA schon hektisch durch die Klischeekiste moderner Deathmetal-Spielarten. Dabei konnte die lärmende Bande vor allem durch technisches Können glänzen, aber auch durch einen gewissen ruppigen Charme, mit dem ihnen zwischen ihren nicht minder lautstark lärmenden Genrekollegen zwar kein Individualitätsorden zustand, der sie aber im internationalen Vergleich durchaus vorzeigbar machte.

Extrem viel geändert hat sich auf dem zweiten Longplayer nicht. Das musikalische Gesamtbild ist auf den ersten Eindruck immer noch brutal und kompromisslos. Der zweite Eindruck offenbart eine Bandbreite, bei der nicht pausenlos der Holzhammer als Waffe gewählt wird. Sich fies dahin wälzende Riffs und vor allem die eingestreuten Soli zeigen, dass sich hier auch um Anspruch und Abwechslung bemüht wird. Die Breakdown-Massaker und die Core-Schlagseite wurde dagegen etwas zurück geschraubt, so dass „Enter The Killzone“ ebenso viel Stoff zum Bangen wie zum Ringelpietz im Circlepit birgt. Überraschend ist vor allem das Schlussstück „XXXIII“, das mit seinem schleppenden Pathos und orchestraler Untermalung als epischer Black-/Death-Metal durchgehen kann.

Die Band nutzt die Möglichkeiten des Genres voll aus und sollte damit Fans desselben hundertprozentig zufrieden stellen. „Enter The Killzone“ ist technisch sehr versierter, fett produzierter, hoch aggressiver moderner Deathmetal, der schon fast zu perfekt daher kommt, um wirklich auf lange Zeit zu fesseln. Im Gegensatz zum Debüt ist den Thüringern in ihrem Zweitwerk der jugendliche Leichtsinn etwas abhanden gekommen, so dass dieses Album in seiner Perfektion und fast völligen Überraschungslosigkeit leicht unterkühlt wirkt, und so vielleicht amtlich die Rübe einhaut, das Herz jedoch unberührt lässt.
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