Barren Earth - Curse Of The Red River

Barren Earth - Curse Of The Red River
Melodic Progressive Death Metal
erschienen am 12.03.2010 bei Peaceville Records
dauert 54:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Curse Of The Red River
2. Our Twilight
3. Forlorn Waves
4. Flicker
5. The Leer
6. The Ritual Of Dawn
7. Ere All Perish
8. Cold Earth Chamber
9. Deserted Morrows

Die Bloodchamber meint:

Hinter dem eher schlichten Namen BARREN EARTH verbirgt sich das, was man landläufig gerne als „Supergroup” bezeichnet; also eine Zusammenrottung von mehr oder weniger bekannten Musikern, die gemeinsam ordentlich die Kuh fliegen lassen wollen. So haben sich in dieser finnischen Variante SWALLOW THE SUN Sänger Mikko Kotamäki, MOONSORROW Drummer Marko Tarvonen, die beiden ehemaligen AMORPHIS Recken Olli-Pekka Laine und Kasper Martenson sowie KREATOR/WALTARI Axewizard Sami Yli-Sirniö ins Studio begeben, um ihr Debütalbum „Curse Of The Red River“ aufzunehmen.

Puh, das war jetzt ne ganze Menge Namedropping, was allerdings in der Regel nichts Gutes verheißt, sind die meisten Projekte dieser Art doch eher eine Brutstätte gähnender Langweile, befeuert von fataler Selbstüberschätzung. Da sind jedoch BARREN EARTH zum Glück eine rühmliche Ausnahme, denn der Platte merkt man von der ersten bis zur letzten Sekunde an, dass die Musiker mit Spaß und Herzblut bei der Sache waren und nicht nur irgendeinen routinierten Blaupausen Mist abgeliefert haben. Das, was bei uns etwas hölzern als „Melodic Progressive Death Metal“ firmiert, ist in der Tat feiner, wenn auch sehr gebremster Schwedenstahl (obwohl hier ja eigentlich Finnen am Werk sind), der mit jeder Menge Ausflügen in die progressive, beizeiten gar psychedelische Welt verfeinert wird. Hier treffen erstklassige melodische Riffs auf verträumte Instrumentalpassagen, fieses Gegrowle auf sanfte, cleane Vocals und walzende Lava auf spanische Gitarren und Pianoklänge. Das klingt jetzt zugegebener Maßen ziemlich konfus, ist es aber zu keinem Zeitpunkt. BARREN EARTH wissen, wo der Hase lang läuft und verlieren demnach niemals den roten Faden, klingen stattdessen jederzeit nachvollziehbar und sogar eingängig. Eine passenden Vergleich zu nennen fällt mir schwer, weil ich diesen Gefilden normalerweise nicht zuhause bin, aber die grobe Richtung AMORPHIS und OPETH wird schon stimmen.

Ich hatte mir für den Abschluss eigentlich die obligatorischen Anspieltipps vorgenommen, aber je öfter ich die Scheibe höre, desto mehr wird klar, dass ich den Songs damit nur Unrecht tun würde – sie sind nämlich alle durchgehend stark. Wer auch nur entfernt etwas mit dem anfangen kann, was ich weiter oben beschrieben habe, sollte BARREN EARTH auf jeden Fall eine Chance geben.
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