Obituary - Live Xecution - Party San 2008 (DVD)

Obituary - Live Xecution - Party San 2008 (DVD)
Death Metal
erschienen am 18.12.2009 bei Regain Records
dauert 66:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Find The Arise
2. On The Floor
3. Chopped In Half
4. Turned Inside Out
5. Forces Realign
6. Insane
7. Face Your God
8. Dethroned Emperor
9. Evil Ways
10. Drop Dead
11. Contrast The Dead
12. Second Chance
13. Stand Alone
14. Slow Death
15. Slowly We Rot

Die Bloodchamber meint:

Dass langsam auch die alten Knochen dem Trend von Live-DVDs nachgehen, ist keine wirkliche Neuigkeit mehr. Und so hat auch OBITUARY ihren Anhängern einen Auftritt mitgezeichnet und mit einem eigentlich typischen Namen ausgestattet. „Live Xecution“ ist mittlerweile schon die zweite DVD, deren Hauptbestandteil ein Gig des Party.San 2008 ist – bereits DISMEMBER brachten mich damit vor einiger Zeit zum frohlocken.

Ich komme erstmal zum Hauptbestandteil: Das Konzert. Das Konzert war gut, die Qualität von Sound und Bild ist absolut akzeptabel. Die Setlist ist richtig deftig, alleine meine persönlichen Favoriten habe ich bereits als Besucher des Festivals und Fan der Band vermisst, trotzdem kann man von gut gewählten Songs sprechen. Das mysteriöse „Dethroned Emperor“, das mich stark ins Grübeln brachte, entpuppte sich, Google sei Dank, als ein CELTIC FROST Cover. Kein Wunder, dass mir der Song spanisch vorkam, mag ich ja nicht sonderlich. Natürlich finden sich einige Stücke der „Xecutioner's Return“, damals stellte das noch das aktuellste Album dar, aber „The End Complete“ leer ausgehen zu lassen, ist schon sehr schade.
Richtig schön empfinde ich es, dass verhältnismäßig wenige Fehler kaschiert wurden – man hört fast jede Kleinigkeit: Erstmal erlaube ich mir ein Lob an Drummer Donald Tardy, dessen Timing überragend ist und der seine Spielfreude bei seinem Schlagzeugsolo auslässt. Dagegen ist Gitarrist Ralph Santolla nicht so gut in Form – er kommt immer wieder aus dem Takt, verkackt mal wieder ein Solo... dass er schon nach drei Songs ins Schwitzen gerät, wundert mich da kaum. Trotzdem machen die kleinen Ungenauigkeiten Authentizität aus und mich stört sowas weniger als total steril überarbeitete Auftritte, die genau wie auf Platte klingen.
Der absolut überragende Gig ist das sicherlich nicht, im direkten Vergleich zur „Under Bloodred Skies“ von DISMEMBER stinkt der DVD-Auftritt gehörig ab, als einen ordentlichen Mitschnitt lässt es sich aber allemal bezeichnen. Obwohl man natürlich erwähnen kann, dass OBITUARY auch schon mit einer rekordverdächtigen Langeweile performt haben, wogegen die „Live Xecution“ ja phänomenal wirken könnte.

Nach etwa 70 Minuten ist dieser Headliner-Gig vorbei und man kehrt zum Menü zurück. Viel zur Auswahl hat man da leider nicht: Außer der Show gibt es noch den verheißungsvoll klingenden Menüpunkt „Bonus“. Dahinter verbirgt sich ein etwa viertelstündiger Mitschnitt einer Proberaum-Session – ohne irgendwelche Höhepunkte. Das war's? Was zur Hölle? Also der Gig ist ja ganz gut – 8/10 ist mir das wert, aber einen Preis jenseits der oder um die 20 Euro da drauf zu knallen? Frechheit! Da kostet eine Eintrittskarte zu einem Konzert teilweise bedeutend weniger und das empfehle ich allemal mehr als dieses amateurhafte Proberaum-Video, was jede andere Band fast schon wöchentlich mal auf Youtube hochlädt.
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