Freitod - Nebel Der Erinnerungen

Freitod - Nebel Der Erinnerungen
Dark Black Metal
erschienen am 12.03.2010 bei Ván Records
dauert 47:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ein neuer Tag
2. Hoffnungslos
3. Ein Ende
4. Eine endlose Niederlage
5. Pure Manipulation
6. Diese Narben
7. Blasphemy
8. Abwärts

Die Bloodchamber meint:

FREITOD nennt sich ein Duo aus Nürnberg und haben sich, welch Überraschung, dem Black Metal verschrieben. Und dieser soll dem Namen nach auch äußerst depressiv sein.

Ich beginne dieses Mal mit den Lyrics, die mir richtig gut gefallen und den Nagel auf den Kopf treffen. Die nenne ich mal Todessehnsucht pur. Sie alle handeln natürlich vom Suizid und werden hier intelligent und abseits vom Dilettantismus umgesetzt. Die Coverversion von GENOCIDE “Blasphemy” passt allerdings wenig in das Konzept dieses Albums.
Drummer und Sänger R.S. (nicht der Kollege Ralf Scheidler) beherrscht es, eine depressive Stimmung aufzubauen und seine Gedanken an den Mann/Frau zu bringen. Verzweifelte Screams, cleaner melancholischer Gesang paart sich hier mit einer sägenden Gitarre, die auch noch richtig geile Melodien herbeizaubert. Von schleppenden bis hin zu Midtempo-Parts ist alles vorhanden. Klar, was bringt Geknüppel bei depressiver Musik? Bei den langsameren Passagen fühlt man sich unausweichlich an alte BURZUM erinnert, aber ansonsten stehen FREITOD für Eigenständigkeit.
Das Schlagzeug wirkt manchmal etwas blechern und die Produktion hätte wirklich besser sein können, denn die Gitarre klingt unheimlich unterproduziert.
Große Überraschungsmomente haben FREITOD auf “Nebel der Erinnerungen” zwar nicht eingebaut, und dennoch kommt immer mal wieder ein Moment, der aufhorchen lässt. Sei es der gefühlvolle Gesang bei “Abwärts”, die Gitarre bei “Ein neuer Tag” oder auch die teilweise schräge Melodie bei “Eine endlose Niederlage”. Man kann FREITOD nicht nachsagen, dass sie alles dahinplätschern lassen.

“Nebel der Erinnerungen” klingt gut, ist aber dennoch stimmungsabhängig. Bei einer Party ist es wohl fehl am Platze, aber bei einsamen Momenten gerade richtig.
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