Kivimetsän Druidi - Betrayal, Justice, Revenge

Kivimetsän Druidi - Betrayal, Justice, Revenge
Symphonic Folk Metal
erschienen am 23.04.2010 bei Century Media
dauert 45:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lament For The Fallen
2. Aesis Lilim
3. Seawitch And The Sorcerer
4. The Visitor
5. Manalan Vartija
6. Tuoppein Nostelulaulu
7. Chant Of The Winged One
8. Of Betrayal
9. Desolation: White Wolf

Die Bloodchamber meint:

Die Bloodchamber begleitet die finnischen Druiden des Steinwaldes bereits seit der Demophase, ohne dabei jemals in Euphorie ausgebrochen zu sein. Egal, wer etwas von KIVIMETSÄN DRUIDI zum Rezensieren in den Briefkasten bekam, urteilte regelmäßig mit zurückhaltender Begeisterung. Nun hat die Band ihr zweites Album „Betrayal, Justice, Revenge“ ausgebrütet und wagt beim mittlerweile vierten Redakteur einen neuen Anlauf.

Der Ansatz des nordischen Six Packs ist zwar nicht sonderlich originell, aber auch noch nicht so ausgelutscht, dass man bei den ersten Tönen sofort regungslos zusammensackt und mit dem Kopf auf die Tischkante knallt: folkiger Metal trifft auf Bombast, schwülstige Keyboards, gelegentliche Black Metal Ausflüge und einen Mix aus elfenhaften weiblichem Gesang und harschem Gekeife. Das könnte ja eigentlich was werden, schließlich haben ähnlich gelagerte Bands wie KORPIKLAANI, FINNTROLL, TURISAS oder ENSIFERUM vorgemacht, wie es geht. Bei den Kivis (man verzeihe mir die Abkürzung) will der Funke jedoch nicht so recht überspringen. Dafür geht der (technisch sicherlich gute) Gesang von Leeni-Maria nicht genug unter die Haut, und das Kreischen ihres männlichen Gegenparts Joni Koskinen ist ebenfalls nicht gerade außergewöhnlich gut. Dazu kommt, dass die Keyboards und opulente Chöre nicht selten viel zu häufig eingesetzt werden und die Songs ins Kitschige abdriften lassen. Neudeutsch würde man hier wohl „too much“ sagen. Aber selbst wenn man sich den ganzen Driss wegdenkt, kommt man doch recht schnell zu der Erkenntnis, dass an diesen Finnen nicht gerade begnadete Songwriter verloren gegangen sind. Die Stücke wirken zu oft wie eine Ansammlung von Fragmenten, die zwar an sich ganz gut klingen, letztendlich aber nicht zusammenpassen. Einzige Ausnahme stellt das unaussprechliche „Tuoppein Nostelulaulu“ dar, das stark in die Party/Gröl/Humppa Richtung tendiert und schon beim ersten Hören Laune macht. Sicherlich ist auch dieser Track nicht gerade eine Offenbarung, sticht aber positiv aus dem ansonsten sehr sperrigen Blastbeat-Bombast-Geschwurbel hervor.

Auch mit „Betrayal, Justice, Revenge“ treten KIVIMETSÄN DRUIDI also weiterhin nicht aus dem Schatten ihrer Vorbilder heraus und bringen ein äußerst mittelmäßiges Album unters Volk. Mal schauen, was das fünfte Schreiberling zur nächsten Platte sagen wird.
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