Salem - Playing God And Other Short Stories

Salem - Playing God And Other Short Stories
Dark Death Metal
erschienen am 21.05.2010 bei Pulverised Records
dauert 47:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Drums of the dead pt. I
2. Drums of the dead pt. II
3. The privileged dead
4. Exodus
5. The downfall of Paris pt. I
6. The downfall of Paris pt. II
7. The mark of the beast pt. I
8. Beast lullaby
9. The mark of the beast pt. II
10. The mark of the beast pt. III
11. I hate pigs!
12. Paying God

Die Bloodchamber meint:

Im Hinblick auf die Metalszene in Israel fällt dem geneigten Oriental Metal-Freund meistens erst mal der Name ORPHANED LAND ein, dann ist aber auch erst mal Schluss. Dass sich die eigentlichen Innovatoren der Israel-Szene SALEM damit mal wieder mit der zweiten Reihe begnügen müssen, ist daher ebenso schade wie auch ungerecht, ist man doch dem Underground in all den vielen aktiven Jahren nie entstiegen. Ob das neue Werk „Playing God And Other Short Stories“ diese Tatsache ändern wird, darf leider bezweifelt werden.

Eigentlich geht man ähnlich vor wie ORPHANED LAND auch. Bedeutet: man verwendet ähnliche Stilistiken wie vielfältige orientalische Parts, weiblichen Gesang und auch die nötige Progressivität in den Songstrukturen, schielt dabei aber immer noch mehr auf den extremen Metal-Underground (ähnlich MELECHESH, die aufgrund der Auswanderung nicht mehr wirklich zum israelischen Metal zählen dürften) als Richtung Mainstream und geht auch produktionstechnisch mit einem entscheidenden Plus an Druck ans Werk.

Eine weitere Gemeinsamkeit dürfte darin bestehen, dass beide Acts keine Musik für die nächtliche Autobahnfahrt schreiben, sondern eher ihre Hände Richtung kopfhöreraffinen Musikliebhaber ausstrecken. Gerade im dichten Sounddickicht von „Playing God…“ gibt es jedes Mal neue Details zu entdecken, die bei oberflächlichem Hören fürs Ohr unsichtbar bleiben würden. Aber auch oberflächlich gesehen passiert die ganze Zeit etwas, egal ob man fast schon poppige Parts inmitten undurchdringlicher Härte erwähnt, das Trommelvorspiel von „Downfall Of Paris Pt. II" (sehr gelungener Song übrigens) in Betracht zieht usw…

Alles in allem betrachtet haben sich SALEM mit dem neuen Album sehr stark zurück gemeldet und gezeigt, dass der Thron des israelischen Metals nicht zwingend in nur einer Hand verbleiben muss. Ich hätte gerne die CD mit den Frühwerken verglichen, hatte aber leider nie die Gelegenheit, diese anzutesten. Von daher kann ich keinen Vergleich in punkto Qualität und Fortschritt ziehen, darf der Platte aber dennoch unvoreingenommene 9 Punkte zusprechen!
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