Overmaster - Madness Of War

Overmaster - Madness Of War
Power Heavy Metal
erschienen am 23.04.2010 bei Cruz Del Sur
dauert 58:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Walking Back To Hell
2. Marble King
3. Spartan Warriors
4. Overlord
5. Revolution World
6. Jungle Of Madness
7. Nameless Hero
8. Children Of The Sand
9. Battle Prayer
10. Prophet Of War
11. Efialths

Die Bloodchamber meint:

Allein der der Name Cruz del Sur löst bei Eingeweihten mittlerweile in wohldosierter Regelmäßigkeit eine Art Pawlow-Reflex aus, der in der (fast immer) geschmacksicheren Auswahl von Bands begründet ist, die das gewisse Etwas haben, von WHILE HEAVEN WEPT über SLOUGH FEG bis zu PHARAOH oder BIBLE OF THE DEVIL. Mit OVERMASTER ist man jetzt auch mal wieder im eigenen Heimatland Italien fündig geworden und veröffentlicht das Debütalbum „Madness Of War“ der seit 2006 bestehenden Band, auf dem thematisch ein Bogen über den Irrsinn des Krieges vom antiken Griechenland bis zu Selbstmordattentäterkindern (im dramatisch-pathetischen „Children Of The Sand“) geschlagen wird.

Während das obligatorische Keyboard überwiegend dazu genutzt wird, das Klangbild voller erscheinen zu lassen, fundiert der melodische Power Metal von OVERMASTER überwiegend auf der engagiert aufspielenden Gitarre. Zusammen mit dem von der Produktion etwas zu viel begünstigten Schlagzeug ist man vor allem in den gesangsfreien Passagen meist recht zackig und mit saftiger Wucht unterwegs, während die Einsätze von Frontmann Gus regelmäßig das Tempo in den Midtempobereich herunterdrosseln. So wird seine Stimme, die (mich) an eine mal rauere, mal schrillere Version des Tobias Sammet der 90er Jahre EDGUY erinnert, stärker akzentuiert, als wenn er mit der wirbelnden Instrumentalsektion Schritt halten müsste. Das ergibt fast immer ein rundes Bild, auch wenn man manches Mal wünscht, er würde wenigstens einmal so richtig Gas geben.

Was dem Album leider ziemlich abgeht, sind die, um beim Kriegsthema zu bleiben, zündenden und durchschlagkräftigen Granaten. Selbst nach einigen Durchläufen kristallisiert sich nicht ein Hit heraus, der nachhaltig im Gedächtnis bleibt, denn auch die zwei auffälligsten Titel „Prophet Of War“ & „Efialths“ sind mit diesem Prädikat überfordert. Das kann man einerseits als Beleg für ein konstant gutes Niveau und die kompakte Ausstrahlung des Albums zählen, andererseits sind fehlende Höhepunkte auch ein bisschen langweilig. Im Resultat trifft beides zu.

Gute Instrumentalisten, ein guter Sänger und gutes Songwriting erzeugen in der Konsequenz ein gutes Album. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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