Slartibartfass - Funkenfeuer

Slartibartfass - Funkenfeuer
Black Folk Metal
erschienen am 30.11.2009 bei Ketzer Records
dauert 54:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Schleiher der Vergangenheit
2. Ein Ruf aus fernen Zeiten
3. Der letzte Winter
4. Funkenfeuer
5. Die Mär von der schönen Lau
6. Schwabenkinder
7. Einst träumte ich...
8. von ungefülten Nächten
9. Stimme des Windes

Die Bloodchamber meint:

Und eine weitere Band versucht sich im großen Schmelztiegel der Folk Metal Bands durchzusetzen. In diesem Fall ist es SLARTIBARTFASS mit ihrem mittlerweile dritten Album „Funkenfeuer“. Äußerlich passt erstmal alles zum Durchschnitt: Altertümlich anmutende Namen, Schriftarten, Kostüme und Coverdesign.

Schnell wird klar, dass sich auch der Anfang musikalisch in dieser Schiene bewegt. Immerhin befinden sich schon auf den ersten Rotationen der Scheibe zwei Songs, die bei jeder anderen Band als Intro durchgehen würden. Natürlich mit allen Instrumenten die schon vor 500 Jahren zum Standard Repertoire eines jeden Musikers gehörten. Danach geht es mit der eigentlichen Musik weiter, die sich schonmal deutlich mehr nach Metal anhört als nach Folk. Markant sind hierbei definitiv die langen Laufzeiten, denn nur so können die vielen verschiedenen Tempoänderungen, Stilrichtungen und weitere Effekte eingebaut werden. Hierbei handelt es sich aber nicht um die sinnlose Verkettung verschiedener Riffs, sondern eher um genau ausgetüftelte Strukturen und Kontraste. Um dies umzusetzen gehört schon eine große Portion an Professionalität und Einfallsreichtum, womit die fünf Ulmer auch am meisten punkten können. Dies führt sogar so weit, dass an manchen Stellen „Funkenfeuer“ wie eine Art Musical rüberkommt. Quasi die Folk Alternative zu AVANTASIA. Sei es beispielsweise der einminütige Monolog einer sehr verzweifelt klingenden Dame bei „Die Mär von der schönen Lau“ oder ein Frage-Antwort-Spiel bei „... von ungefühlten Nächten“.
Negativ zu bewerten sind allerdings einige produktive Schwächen, wie sehr billig klingende Geigen- oder Klavierpassagen. Das hätte jeder Hobbymusiker besser hinbekommen. Auch die beiden Intros sowie „Einst träumte ich“ hätten wegen ihrer Funktionslosigkeit besser gestrichen werden sollen.

Ansonsten bleibt festzuhalten, dass sich hinter SLARTIBARTFASS trotz des uniformen Erscheinungsbildes und manchen Ausrutschern während der Produktion eine Band mit viel Potential versteckt. Vor allem die solistischen Leistungen sowie die kompositorische Vielfältigkeit wissen zu überzeugen. Und wer weiß, vielleicht steht die nächste Veröffentlichung ja wirklich in Konkurrenz zu AVANTASIA.
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