Kingdom Of Sorrow - Behind The Blackest Tears

Kingdom Of Sorrow - Behind The Blackest Tears
Sludge Metal / Hardcore
erschienen am 18.06.2010 bei Relapse Records
dauert 40:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Enlightened To Extinction
2. God’s Law In The Devil's Land
3. Monuments Of Ash
4. Behind The Blackest Tears
5. Envision The Divide
6. From Heroes To Dust
7. Along The Path To Ruin
8. With Barely A Breath
9. The Death We Owe
10. Sleeping Beast
11. Torchlight Procession
12. Salvation Denied

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Bands, die laden mit ihrer Musik zu besonders spektakulärer Luftgitarrenakrobatik ein. Da wären DRAGONFORCE, bei denen sich ein extremes Rumgehampel geradezu aufzwingt oder irgendwelche Glam Rock Kapellen, bei denen man die Luftsaiten dringend in breitbeiniger Pose schwingen muss. Bei KINGDOM OF SORROW möchte man am liebsten auf die Knie sinken oder sich an Wänden festhalten um feinstes Rotorheadbanging zu veranstalten. Das liegt ganz einfach daran, dass der Sound der Band brachial grooveorientiert und tiefgestimmt daher kommt. Anno 2009 hat sich auf dem zweiten Album aus dem Hause Jamey Jasta (HATEBREED) und Kirk Windstein (CROWBAR, DOWN) nichts daran geändert. Und so hänge ich nun hier, knietief über der Tastatur, die Kopfhörer auf der Rübe und die unsichtbare Gitarre auf der Schulter, nur um alle paar Minuten, wenn die Groove-Keule wieder besonders mächtig zuschlägt, unter dem Tisch zu versinken, böse zu gucken und ein Riff nach dem anderen in den klanglosen Raum zu donnern.

Das neue Kaliber hört auf den Namen „Behind the Blackest Tears“ und bietet all das, was man von KINGDOM OF SORROW auch erwartet: rotzig-rauer Grölgesang von Jasta und Windstein gepaart mit eingängigen Melodien, virtuoser Gitarrenarbeit und unfassbar arschtretenden Riffs, sowie schleppend-scheppernder Schlagzeugtreterei. Wer auf musikalische Weiterentwicklung und Extravaganz gehofft hat, ist hier definitiv auf dem Holzweg. „Behind the Blackest Tears“ ist schlichtweg zuverlässig. Ob beim wahnwitzigen Gesangsduell von „God‘s Law in the Devil‘s Land“, der nahezu perfekten Dampfwalze „Monuments of Ash“ oder dem hitverdächtigen „Envision the Divide“ – die Fans werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Dazu gesellen sich mit „From Heroes to Dust“ eine staubige Stoner Rock Hymne und mit „Sleeping Beast“ ein nahezu typischer HATEBREED Song. All das zeugt von Qualität, wenngleich der Band gegen Ende des Albums die Ideen etwas ausgegangen sind. Etwas mehr Schmutz hätte auch die Produktion vertragen können, die mir persönlich für den Sound der Band zu glatt geraten ist.

Natürlich könnte man als Kritiker leicht behaupten, dass sich die Band inzwischen doch ziemlich häufig wiederholt und in ihrem musikalischen Horizont etwas limitiert zu sein scheint. Andererseits soll das Projekt KINGDOM OF SORROW auch nichts anderes sein als Midtempo-lastiger Thrash-/Doomcore mit leichten Stoner/Sludge Einflüssen, der vor allen Dingen eins soll: Ärsche treten. Und das tut „Behind the Blackest Tears“ allemal. Wer KINGDOM OF SORROW sucht, wird es hier bekommen und nicht enttäuscht sein. Nicht besser und nicht schlechter als der Vorgänger. Einfach zuverlässig! Ich knie mich dann mal wieder unter den Tisch…
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