Witchsorrow - Witchsorrow

Witchsorrow - Witchsorrow
Doom Metal
erschienen am 30.04.2010 bei Rise Above Records
dauert 45:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Agony
2. The Trial of Elizabeth Clarke
3. Gomorrah
4. Thou Art Cursed
5. Impaler, Tepes

Die Bloodchamber meint:

Der Liebhaber hat es direkt mit der Frontansicht erkannt: es ist Zeit für klassischen Doom. Und wenn wir mal ehrlich sind und gleichzeitig die verschiedenen Metal-Spielarten mit dem Verkehrssystemen in Europa gleichsetzen, so zeichnet sich folgendes Bild: Deutschland ist zum Beispiel mit seinen schnellen Autobahnen ein Paradeland für schnelle, dynamische Werke. Viele Tempowechsel, viel Verkehr, ein herausforderndes und auch anstrengendes Umfeld. In Skandinavien, nehmen wir hier stellvertretend mal Schweden, ergibt sich eine ganz andere Konstellation. Weite Landschaften, wenig Verkehr und eine strikte Tempolimitierung prägen das Bild. Wie gemacht für die Ausfahrt einer Band wie WITCHSORROW, die knietief in der Historie des Doom Metals verwurzelt ist, und anno 2010 ihr selbstbetiteltes Debüt "Witchsorrow" veröffentlichen.

Es ist zwar in der Regel streng vorgeschrieben, aber auf das Anschnallen kann man bei dem hier eingeschlagenem Tempo komplett verzichten. WITCHSORROW haben ihre Hausaufgabe in Geschichte gemacht und interessieren sich dabei gar nicht für moderne Entwicklungen und Trends. Das soll heißen, den Hörer erwarten hier 5 überlange Brocken, die sehr behäbig und gemütlich aus den Boxen rinnen. Die Stimmung ist genretypisch düster und beklemmend, was durch den kräftigen und tiefen Gesang eindeutig unterstrichen wird. Das Trio aus dem Süden Englands webt dabei einen dichten Rhythmus-Teppich, der sehr stark von Bassistin Emily Witch geprägt wird, die auf "Witchsorrow" einen beachtlichen Job abliefert. Das Genre mag an sich auch kaum noch Raum für Innovationen haben, WITCHSORROW bereiten ihre exzellent vorgetragenen Riffs und Gitarrenharmonien ansprechend auf, so das man zwar angenehm an Helden wie etwa ST.VITUS oder REVEREND BIZARRE erinnert wird, dem Ganzen jedoch auch noch eine eigenständige Note hinzufügen kann. Besonders im Mittelteil zeigen die drei jungen Doomköpfe, das sie die Geschwindigkeit durchaus anziehen können und auch in dieser Region sicher navigieren, jedoch fühlen sich alle Beteiligten dann am wohlsten, wenn der Ursprung wieder hergestellt wurde. So lässt sich bei einer entspannten Expedition die Umgebung schließlich am besten studieren.

WITCHSORROW liefern mit ihrem starken Debüt das Material für musikalische Entschleunigung. Einem Großteil der Hörer wird das Material zu langatmig und zäh sein, die eingeschworen Doom-Gemeinde findet jedoch ein Kleinod vor, das ihnen genau das liefert, was sie erwarten. Die tolle Produktion rundet "Witchsorrow" entsprechend ab, das wirklich alle Freunde von klassischem Stoff überzeugen sollte.
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