Ion Dissonance - Cursed

Ion Dissonance - Cursed
Progressive Death Metal / Noisecore
erschienen am 27.08.2010 bei Basick Records
dauert 48:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cursed
2. You People Are Messed Up
3. The More Things Change,The More They Stay The Same
4. This Is The Last Time I Repeat Myself
5. No Care Ever
6. After Everything That's Happened,What Did You Expect
7. We Like To Call This One...Fuck Off
8. Can Someone Please Explain This To Me?
9. Disaster In Sight
10. This Is Considered Mere Formality
11. This Feels Like The End...
12. They'll Never Know
13. You People Are Messed Up(Big Chocolate Remix)

Die Bloodchamber meint:

Gelegentlich hört man sich durch das widerspenstige Dickicht eines Noise/Mathcore-Albums und fragt sich: Was ist eigentlich das Faszinierende an einer Musik, die andere nur als unnachvollziehbaren Krach bezeichnen? Oft begegnet man verständnislosen Blicken von Freunden, die von schlimmer Lärmbelästigung sprechen und von einem wissen wollen, welche Drogen man nehmen muss, um so etwas auch noch zu genießen.

So komplex wie die Musik ist sicher auch die Antwort auf diese Frage: Während sich manche auf der Suche nach dem Außenseitertum vieles schön hören können, erfahren andere tatsächlich Erfüllung beim Ausloten musikalischer Grenzen. Neben der Faszination am Ungewöhnlichen, beeindrucken sicher auch die oft extremen technischen Fähigkeiten der Musiker, oder es gefällt die Möglichkeit, sich mit einer Portion echten Krachs emotional richtig zu befreien. Anregend ist sicher auch, dass man bei dieser Art von Musik oft nach dem hundersten Mal Hören neue Dinge und Zusammenhänge entdecken kann.

Alle diese Argumente reichen im Prinzip aus, um die Faszination, die von ION DISSONANCE ausgeht zu begründen. Mit „Cursed“ zementieren sie ihren Status im Chaoscore wieder einmal mehr als beeindruckend. Irgendwie hat man bei Hören das Gefühl, von irgendetwas schwerem überrollt zu werden (und das 48 Minuten lang), denkt aber damit trotzdem die ganze Zeit: Geile Scheiße! In Worte fassen lässt sich das hier Gebotene kaum anders.

Viel ausgefeilte Hektik, mehr Dissonanzen und nicht vorhandene Harmonien als erlaubt, fies sägende Riffs, die erbarmungslos an deinen Nervensträngen zerren, rasende Geschwindigkeit, das gemeine Breakdown-Programm – und dennoch schimmert aus dem ganzen Chaos immer wieder ein roter Strang, der einen davor bewahrt, völlig überrollt zu werden. Kurz gesagt: Ein außerordentliches Vergnügen für Freunde entsetzlichen, doch höchst anspruchsvollen Lärms.
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