Cataract - Killing The Eternal

Cataract - Killing The Eternal
Thrash Metal / Metalcore
erschienen am 24.09.2010 bei Metal Blade Records
dauert 38:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Never
2. Lost Souls
3. Reap the Outcasts
4. Killing the Eternal
5. Failed
6. Urban Waste
7. Mankind's Burden
8. Hollow Steps
9. Drain, Murder and Loss
10. The Faith You Have Misused
11. Black Ash
12. Spawned by Illusions (Bonustrack)
13. Allegory To A Dying World

Die Bloodchamber meint:

Pünktlich, wie es das Klischee vorsagt, ist die musikalisch wütendste Band der Schweiz nach zwei Jahren mit dem neuen Album da. Die Messer sind gewetzt, wie bei „Mankinds Burden“ auch zu hören ist, und es wird wieder ungespitzt in den Boden gedampframmt.

CATARACT bleiben sich dabei erwartungsgemäß treu, „Killing The Eternal“ liefert Munition für jeden, der damit etwas anfangen kann, denn einen seit Jahren mit brachialer Wucht alles plattwalzenden Strom lenkt man nicht einfach in andere Bahnen. Das bedeutet im Klartext, dass der moderne Thrash mit Core Appeal - je nach Vorliebe ist das auch vice versa lesbar – immer noch mit Urgewalt aus den Boxen bricht und die Unterschiede besonders zu den letzten beiden Alben eher marginaler Natur sind respektive „Killing The Eternal“ den Geist von „Kingdom“ mit der größeren Metalhaltigkeit von „Cataract“ verbindet.

Das obligatorische Instrumentalstück, hier der Titeltrack, weiß nicht wirklich zu gefallen, anders als „Tonight We Dine In Hell“ auf dem Vorgänger. Der von Sänger Fedi in gewohnt überzeugender Manier bebrüllte Rest gehört in Punkto Kompaktheit, Aggression und Zeitpunkt der Tempowechsel dafür wieder zum Besten, was in diesem Jahr veröffentlicht worden ist und wird. Mit einem kleinen Kniff treten CATARACT dabei dem schon öfter geäußerten Vorwurf der schwierigen Unterscheidbarkeit der Lieder entgegen, in dem fast jedes Lied eine kleine Identifikationshilfe an die Hand bekommen hat, wie das „UH!“ im feinen „Reap The Outcasts“, einen Stimmeffekt in „Failed“, das oben erwähnte Messerwetzen oder den locker flockigen Beginn von „Allegory To A Dying World“. Das funktioniert im Grunde prima und sorgt nebenbei für das ein oder andere Schmunzeln.

Dennoch zündet der von „Killing The Eternal“ überspringende Funke nicht dieses jeden Herbstgedanken vertreibende Adrenalin- und Testosteronfeuer der Vorgänger an. Es wird sich ein bisschen zu sehr auf das bewährte Rezept verlassen und mögliche Feinjustierungen oder Entwicklungen fallen nahezu homöopathisch aus. Auf der einen Seite erwartet man keine Abenteuer von CATARACT, auf der anderen Seite ist „Killing The Eternal“ aber deshalb auch nicht so überwältigend. Um das mit einem Beispiel zu veranschaulichen, verweise ich auf die letzten beiden HEAVEN SHALL BURN Alben. Was bei „Iconoclast“ noch bedingungslos weggeblasen hat, kam einem auf „Invictus“ schon vertraut vor, deshalb fiel der Einschlag geringer aus.
CATARACT bleiben sehr gut, es wäre aber mehr drin gewesen.
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