Halloween - Don't Metal With Evil (Re-Release)

Halloween - Don't Metal With Evil (Re-Release)
Heavy Metal
erschienen am 05.07.2010 bei Pure Steel Records
dauert 46:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Busted
2. Scared To Death
3. Justice For All
4. Trick Or Treat
5. The Wicked Witch
6. Don't Metal With Evil
7. What A Nice Place
8. Haunted
9. She's A Teazer
10. Tales From The Crypt
11. Fight The Beast
12. I Confess (Bonustrack)
13. Vicious Lies (Bonustrack)
14. Evil Nation (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

1984 erschien „Don’t Metal With Evil“, das Debüt der amerikanischen HALLOWEEN, und ist heute (natürlich) nicht nur wegen des großartigen Namens ein Album mit Klassikerstatus im Bereich des ursprünglichen US Heavy Metal. Vor kurzem wurde dieser Re-Release mit drei Bonustracks vom „Vicious Demo“ aus dem Jahr 1990 veröffentlicht, wohl auch weil die Band nach einer Menge wechselhafter Jahre seit einiger Zeit wieder aktiv ist und aktuell am neuen Album „Terrortory“ schraubt.

Aus heutiger Sicht betrachtet ist der Horror Heavy Metal der damals noch jungen Burschen vor allem ein Sack voller Kauzigkeiten und Spaß, wie es dem Bandnamen angemessen scheint. Mit Schwung arbeitet man immer wieder auf gesangliche Spitzen und spitze Gitarrensoli hin, als Beispiel sei das wunderbare „Scared To Death“ genannt, um dann die Kurve zu einem normal gesungenen Refrain einzuschlagen, der die Fäuste und Stimmen der eben noch bangenden Hörer mitreißt. Man kann sich kaum gegen das schelmische Grinsen wehren, das im eigenen Gesicht breiter und breiter wird bei dieser Vertonung eines im kindlichen Übermut angetretenen „Trick Or Treat“ Ausflugs durch die Nachbarschaft, der von der sehr gelungenen Atmosphäre zu einem der Twilight Zone würdigen Ende geführt wird.

Wer nicht spätestens bei dem Knaller „What A Nice Place“ freudenspendende kalte Schauer den Rücken hinab wandern fühlt, sollte darauf untersucht werden, ob er vom heißblütigen Metaller nicht schon zu einer der von HALLOWEEN besungenen Gestalten aus der Gruft geworden ist. Der remasterte Sound ist zur Atmosphäre passend basisch und warm, so wie eine alten Fernsehserie im Verhältnis zu modernen Hochglanzfeuerwerken, und gibt dabei die spielerischen Feinheiten wie auch die spitzen Schreie schön wieder. Einzig der plötzliche Klang- (das Schlagzeug!) und Lautstärkensprung bei den Bonustracks ist etwas irritierend und wäre, so denn die Möglichkeit bestand, besser etwas milder ausgefallen.

Alles in allem nicht einfach ein gelungenes Re-Release sondern in erster Linie ein tolles atmosphärisches Album, das großes Spektakel weder veranstalten will noch muss, um zu gefallen. Es war mir, wie ich gestehen muss, vorher unbekannt, hat mittlerweile aber mein Herz erobert, so dass ich es nicht mehr missen möchte. Toll!
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