Halloween - Victims Of The Night (Re-Release)

Halloween - Victims Of The Night (Re-Release)
Heavy Metal
erschienen am 05.07.2010 bei Pure Steel Records
dauert 49:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Welcome
3. Victims Of The Night
4. No Place
5. Rest In Piece
6. Candy Caine
7. Nightmares
8. Angel
9. Love'em And Lose'em
10. Children Of The Witches
11. Revelations 23:1 (The Dream)
12. Come And Get It (Bonustrack)
13. Victims Of The Night (DAoC Version) (Bonustrack)
14. Halloween Night (Hidden Track)

Die Bloodchamber meint:

So wie das Leben und die Imagination endlos viele Horrorgeschichten produzieren, hatten HALLOWEEN ihr Konzept nach „Don’t Metal With Evil“ natürlich auch noch nicht ausgereizt. Die Geschichte meinte es jedoch damals nicht sehr gut mit der Band und so wurde das eigentlich 1986 aufgenommene und damit eigentlich zweite Album der Band „Victims Of The Night“ aufgrund eines fehlenden Labeldeals erst 11 Jahre später quasi als drittes Album veröffentlicht. Ergänzt wird dieser Re-Release von zwei vorher unveröffentlichten Bonustracks und einem mir nicht vorliegenden Video.

Das Netz der Atmosphäre wird bei „Victims Of The Night“ unmittelbar mit dem von einer Gruselstimme gesprochenen „Intro“ ausgeworfen, bevor das „Welcome“ vermeintlich den weiteren Weg in der Art andeutet, dass im Vergleich zu „Don’t Metal With Evil“ alles eine ganze Spur aufgedrehter ist. Besonders die verstärkten spitzen Schreie von Fronter Brian Thomas werden dadurch zur Geschmackssache, weil sie Hörnerven kitzeln, die den Großteil des Jahres im Winterschlaf sind. Das mindert die Atmosphäre, gibt den wenigen schnelleren Liedern und den flinkeren Momenten auch dank des größtenteils deutlich klareren Klangs aber einen deutlichen Powerschub. Ruhigeres wie „No Place“ oder „Candy Caine“ dagegen kann seinen Charme schlechter entwickeln, weil weder Wärme noch Gruselflair im notwendigen Maß rüberkommen, und zieht sich in der Wahrnehmung deutlich über die tatsächliche Liedlänge. Der wesentlich rohere Klang der fetzigen Bonustracks „Come And Get It“ und „Victims Of The Night“ (in einer alternativen Version) passt da irgendwie besser.

Das verstärkte Auftreten von ruhigen und MidTempo Momenten bei „Victims Of The Night“ ist bei diesen Aussichten natürlich ein Nachteil für den Gesamteindruck, der deshalb deutlich nüchterner ausfällt als bei „Don’t Metal With Evil“. Da kann auch das beste Lied beider Platten, der eine fantastisch dichte Stimmung erzeugende Hidden Track „Halloween Night“, nicht drüber hinweg trösten.

Wo ich „Don’t Metal With Evil“ noch jedem Freund von atmosphärischem Old School Heavy Metal ans Herz legen würde, gilt das bei „Victims Of The Night“ nur eingeschränkt oder, sagen wir, für HALLOWEEN Fans.
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