Intronaut - Valley Of Smoke

Intronaut - Valley Of Smoke
Modern Progressive Metal
erschienen am 19.11.2010 bei Century Media
dauert 49:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Elegy
2. Above
3. Miasma
4. Sunderance
5. Boss Status
6. Core Relations
7. Below
8. Valley Of Smoke
9. Past Tense

Die Bloodchamber meint:

Das aktuelle Klangwerk der Südkalifonier INTRONAUT ist sicher wieder Balsam für die Seele anspruchsvoller Metaller. Auch wenn es um einiges ruhiger ausfällt als die vorangegangen Alben der Frickelkünstler, lässt sich doch hervorragend in den Soundlandschaften schwelgen, die, zumeist in Überlänge präsentiert, schnell in einen traumähnlichen (nicht schlafähnlichen) Zustand versetzten.

Diese Meditationsstimmung resultiert meist aus den mal sanft, mal mit mehr Nachdruck hinwallenden psychedelischen Soundteppichen, die gerne auch mal von schrägen Gitarrensounds oder plötzlichen Tempowechseln unterbrochen werden. Das organisch-harmonische Klangbild wird dadurch aber nicht gestört, sondern enorm bereichert. Wären nicht diese durchgeknallten Erruptionen, die aus dem Traumzustand reißen – man würde INTRONAUT kaum wieder erkennen.

Das wütende Gebrüll, das zuletzt noch dominierte, ist deutlich zurück gestellt. Dafür ergänzt rauer bis sanfter klarer Gesang die schwer zu konsumierenden Kompositionen von INTRONAUT. Deutlich sind die, gerade auf die rhythmische Komplexität und die melancholisch-meditative Stimmung der Songs bezogenen, Anleihen zu TOOL. INTRONAUT gehen derweil aber weitgehend um einiges härter zu Werke, und während sich die Progressive Rocker um Maynard James Keenan oft ohrwurmfähige Melodien zu ihren ausgedehnten Klangwerken erdenken, findet man Rhythmen oder Hooklines, die hängen bleiben, auf diesem Album nur spärlich.

Besonders deswegen ist es nicht einfach, „Valley Of Smoke“ gleich sein Herz zu schenken. Es bedarf einiger Geduld und Muße, um die Feinheiten dieses komplexen Werks zu schätzen zu lernen. Spannendes zu entdecken gibt es hier an allen Ecken und Enden. Insgesamt macht das meist gebremste Tempo es aber sehr schwer, dem Album auf ganzer Länge seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Geduldige Freunde des Postcore/-metal-Genres und Fans progressiver Klangwelten sollten aber mal ein Ohr riskieren.
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