After The Burial - In Dreams

After The Burial - In Dreams
Progressive Metal / Metalcore
erschienen am 19.11.2010 bei Sumerian Records
dauert 34:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. My Frailty
2. Your Troubles Will Cease And Fortune Will Smile Upon You
3. Pendulum
4. Bread Crumbs & White Stones
5. To Carry You Away
6. Sleeper
7. Promises Kept
8. Encased In Ice

Die Bloodchamber meint:

Die seit 2004 bestehenden AFTER THE BURIAL aus Minnesota waren schon immer ein bisschen anders: Erste Gehversuche in modernen, progressiven Gefilden fanden 2006 mit dem ersten Album „Forging A Future Self“ statt. In höchste technische Sphären und angenehm unnachvollziehbare Strukturen begab man sich zwei Jahre später mit „Rareform“. Durch ausgiebiges Touren wurde die Band dann auch außerhalb ihrer Heimat bekannt für mit viel Gefrickel, massenweise Breaks und den typischen MESHUGGAHresken Stakkatoriffs durchsetzte knüppelharte Moshpit-Granaten.

Auf der letzten Tour mit MAROON im Oktober stellten AFTER THE BURIAL bereits Material von dem just erschienenen neuen Album „In Dreams“ vor, das eine Veränderung des bandeigenen Sounds präsentiert, mit der die Abgrenzung vom Deathcore immer deutlicher wird. Der typische Gitarrensound, der vor allem von den Mathcore-Spezialisten MESHUGGAH inspiriert ist und von beiden Gitarristen Justin und Trent auf achtsaitigen Gitarren gezaubert wird, bleibt als Markenzeichen der Band über weite Strecken bestimmend.

Immer mehr zieht es die Band aber hin zum Melodischen, was sich sowohl bei den Gitarren als auch bei den ab und an eingestreuten cleanen Vocals zeigt, die den Sound jedoch sehr in Richtung Melodic-Metalcore rutschen lässt – ein ziemlich alter Hut, der AFTER THE BURIAL nicht wirklich zu Gesicht steht und bei „Promises Kept“ richtig lästig wird. Ansonsten wird bunt durch den Gemüsegarten mit verschiedenen modernen Stilmitteln jongliert, was manchmal, wie bei den beiden einleitenden Songs „My Frailty“ (der noch deutlich im Deathcore verwurzelt ist, die Brücke zur Melodie aber durchaus überzeugend schlägt) und „Your Troubles Will Cease And Fortune Will Smile Upon You“ (defintiv der spannendste Kandidat in diesem bunten Reigen) hervorragend gelingt, nicht selten aber auch einen Kraut-und-Rüben-Eindruck entstehen lässt.

Im Vergleich zum Vorgänger haben die Songs einiges an Spannung abgebaut. "Rareform" überzeugte mit vielschichtigen Kompositionen aus technisch versierter Hand, derben Breakdowns und markantem Riffing einfach mehr. Der Schwenk zu mehr Nachvollziehbarkeit und Melodie wirkt bei "In Dreams" noch unausgegoren und lässt eine einst interessante, vielversprechende Band leider Richtung Mittelmäßigkeit rutschen.
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