Gräfenstein - Skull Baptism

Gräfenstein - Skull Baptism
Black Thrash Metal
erschienen am 12.11.2010 bei Black Hate Productions
dauert 39:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Essence Of Chaos
2. Halls Of Dawn
3. Inhale Nonentity
4. Vermin
5. Everlasting Moribund
6. Dead End
7. Monarch Of Scorn
8. Acherontic Temple
9. Icon Of Sin

Die Bloodchamber meint:

Über GRÄFENSTEIN gingen ja so einige Gerüchte in der Szene bezüglich ihrer politischen Gesinnung umher. Nun, ich habe Hackebeil und Ulvernost im Jahre 2008 kennengelernt, wo sie mit dem Mexikaner Magnus Agliareth und MAGNIFICAT auf der Bühne standen, und kann sagen, dass diese Gerüchte an den Haaren herbeigezogen sind. Also können wir uns voll und ganz auf die geile Musik der Berliner konzentrieren.

Seit zehn Jahren existiert das Trio mittlerweile und “Skull Baptism” ist deren drittes Full-Length-Album. Und das hat es in sich. Black Metal mit nicht wenigen Thrash-Einflüssen wird hier geboten. Und das sehr überzeugend.

Ohne Intro-Kinkerlitzchen gehen GRÄFENSTEIN schon mit dem Opener “Essence Of Chaos“” gleich zur Sache. Melodische, aber doch kalte Gitarrenriffs mit gelegentlichen Leads a la DISSECTION paaren sich hier mit mörderischem Tempo und dem bösartigen Gekeife von Greifenor. Doch GRÄFENSTEIN setzen nicht nur auf Tempo, denn schon bei “Halls Of Dawn”, das schleppend beginnt und von melodischen Leads geprägt ist, wird jedem klar, dass die Berliner keine Band sind, die auf 08/15-Mucke setzen. Im Gegenteil; auf “Skull Baptism” ist wirklich jeder Song ein Highlight. Besonders “Hall Of Dawn” könnte zur Hymne GRÄFENSTEINs werden. So atmosphärisch habe ich einen Black-Thrash-Song selten vernommen.
Dass Melodien den Berlinern nicht fremd sind, beweisen sie bei jedem einzelnen Stück auf dem Album. Immer wieder wird entweder ein Mörderriff, das sich förmlich im Kopf festsetzt, oder aber ein Lead eingesetzt, das einem den Finger zur Repeat-Taste führt. Die Blastbeats werden immer wieder so intelligent eingesetzt, dass diese immer vollkommen passend sind, doch Halt: wie schon erwähnt, wird hier nicht nur geknüppelt, sondern mit Breaks kommen GRÄFENSTEIN öfter in andere Tempi und die Drumarbeit kann sich durchaus hören lassen. Man merkt, dass Ulvernost (ich hoffe, er hat sich von den Spondexhosen getrennt) ein Meister auf seinem Gebiet ist.
Zum Abschluss gibt es noch den Thrash-Hammer “Icon Of Sin”, das einem schon fast in die Thrash-Hochphase der beginnenden 90er Dekade führt. Einfach geil.

Die Produktion passt, die Mucke ist geil und mitreißend. Ich kann “Skull Of Baptism” wirklich jedem empfehlen, der auf thrashigen Black Metal steht. Aber auch Thrash-Metal-Puristen können gedankenlos mal reinhören. Es lohnt sich!
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