Ektomorf - Redemption

Ektomorf - Redemption
Thrash Metal
erschienen am 17.12.2010 bei AFM Records
dauert 41:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Last Fight
2. Redemption
3. I'm In Hate
4. God Will Cut You Down
5. Stay Away
6. Never Should
7. Sea Of My Misery
8. The One (feat. Danko Jones)
9. Revolution
10. Cigany
11. Stigmatized
12. Anger

Die Bloodchamber meint:

Während die große Inspirationsquelle aus Brasilien sich von dem zeitweise recht großen Weltmusikeinfluss größtenteils losgesagt hat und auf den letzten Alben immer härter und düsterer gebärdete, bewegte unser ungarischer Freund Zoltán sein Baby EKTOMORF konstant auf vergleichsweise schmaleren, weniger abenteuerlustigen Pfaden. Für „Redemption“ scheint er sich aber vorgenommen haben, mehr zu experimentieren und dabei offen für alle Richtungen zu sein.

Die Grundzutaten mächtig bollernde Drums, groovig-krachende Saiteninstrumente mit Ausflügen an die bekannte Kreissäge und jede Menge Wut im Bauch sind natürlich die gleichen geblieben, aber das spürbare Bemühen um Abwechslung war bei EKTOMORF noch selten so hörbar. Nach dem man sich gerade an ungewöhnlich mittelschnelles und besonders langsames Grollen („Last Fight“, „I’m In Hate“!) gewöhnt hat, erschlagen der sich immer weiter steigernde Hass des klassischen Groovemonsters „God Will Cut You Down“ und die Raserei und der schäumende Gesang („No Love, No Hate, No Fucking Regret!“) des an die Anfangstage von SOULFLY oder Mitt-Neunziger SEPULTURA erinnernden, knackig kurzen „Stay Away“ den Hörer fast. Bevor man sich dank des handelsüblichen „Never Should“ zu einem „So viel Abwechslung ist doch gar nicht!“ hinreißen lässt, kommt eine akustische, nur leicht Percussion-lastige Ballade („Sea Of Misery“) und die im ersten Anlauf gewöhnungsbedürftige, dann aber mitreißende Kollaboration mit Danko Jones („The One“), der klingt, als würde er in ein altes Radiomikro singen, und durch diesen Kontrast zu Zoltáns Stimme und Phrasierung ein gutes Lied um locker eine Stufe nach oben befördert. Im folgenden ist es mit den Experimenten vorbei, die verschiedenen Eskalationsstufen von „Schlag in die Magengrube“ bis „Mit Schaum vor dem Mund und der Axt in der Hand aus dem Haus stürmen“ werden aber alle nochmal zielsicher abgerufen – erwähnenswert ist besonders die provokative Herausforderung zum Kampf „Cigany“.

Wer EKTOMORF oder frühe SOULFLY noch nie mochte, den werden die Ungarn sicher auch mit „Redemption“ nicht überzeugen können. Für die Rückgewinnung einiger verlorener Seelen, denen es auf Platte zu viel Stagnation gab, weshalb sie die Band nur noch live hören wollten, und die Befriedigung der treuen Fans sollte das Album aber problemlos taugen. Gute, wütende Unterhaltung, mit einem Kern, der ernster ist, als die allgemeine Wahrnehmung glauben macht.
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