Urchin - High Roller

Urchin - High Roller
Hard Rock
erschienen am 15.10.2010 bei High Roller Records
dauert 40:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Keeping It Mellow
2. Life In The City
3. Watch Me Walk Away
4. Countdown
5. Lifetime
6. The Late Show
7. My Lady
8. Animals

Die Bloodchamber meint:

Der Name URCHIN dürfte zumindest eingefleischten NWOBHM bzw. IRON MAIDEN Fans ein Begriff sein, schließlich handelte es sich hier um die erste „richtige“ Band des späteren MAIDEN Axtschwingers Adrian Smith, bei der auch sein späterer Gitarrenpartner Dave Murray kurzzeitig aktiv war. URCHIN brachten es in den späten Siebzigern auf exakt zwei Singles und verschwanden spätestens mit dem Abgang von Smith zu den eisernen Jungfrauen sang- und klanglos von der Bildfläche. Die Relevanz der Truppe ist also durchaus begrenzt, aber dennoch hat es sich das deutsche Label High Roller Records nicht nehmen lassen, noch mal in den Archiven zu wühlen, acht bislang unveröffentlichte Tracks ans Tageslicht zu zerren und diese in einer liebevollen Aufmachung und limitiert auf 1500 Vinyl 12“ noch mal unter die Leute zu bringen.

„High Roller“ enthält verschiedene Stücke aus der Endphase der Truppe, die teilweise in unterschiedlichen Line Ups aufgenommen wurden, was man dem Material allerdings nicht wirklich anhört – da hat die Plattenfirma beim Restaurieren ganze Arbeit geleistet, auch wenn der Sound aus heutiger Sicht natürlich nicht wirklich transparent rüberkommt. Das ist bei Aufnahmen, die mehr als 30 Jahre lang vor sich hingeschimmelt haben, aber natürlich auch kein Wunder. Unterm Strich klingen die Tracks aber schon sehr authentisch und lassen auch durchschimmern, dass URCHIN begabte Songwriter waren, die jedoch mit ihrem trockenen Hardrock inmitten der englischen Punkexplosion die Arschkarte gezogen hatten. Allerdings muss man auch ehrlich zugeben, dass das Material schlicht und einfach nicht spektakulär genug war, um sich gegen die damalige Konkurrenz durchzusetzen. Da half selbst das schon damals sehr starke Gitarrenspiel von Adrian Smith nicht viel.

Ein Meilenstein ist dieser Release somit ganz sicher nicht, aber dafür mit Herzblut aufbereitet und somit für NWOBHM Nerds, MAIDEN Fanboys und Vinyl Freaks sicherlich interessant. Und viel mehr wollte man vermutlich auch gar nicht erreichen.
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