Jag Panzer - The Scourge Of Light

Jag Panzer - The Scourge Of Light
Heavy Metal
erschienen am 25.02.2011 bei SPV, Steamhammer
dauert 48:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Condemned to Fight
2. The Setting of the Sun
3. Bringing on the End
4. Call to Arms
5. Cycles
6. Overlord
7. Let It Out
8. Union
9. Burn
10. The Book of Kells

Die Bloodchamber meint:

Wow! Mit „Condemned To Fight“ haben JAG PANZER doch gleich schon mal im Opener versucht, den Beweis zu erbringen, daß ihnen die langjährige Pause zwischen ihrem alles andere als prickelnden Werk „Casting The Stones“ und dem neuen Longplayer gut getan hat. Der Song dürfte es wohl nicht schwer haben, sich in die lange Reihe der Klassikersongs einzureihen und steigert die Vorfreude auf den Rest von „The Scourge Of Light“ um ein Vielfaches. Nach dem flotten Opener schaltet man bei Song Nr. 2, „The Setting Of The Sun“ , ein paar Gänge runter und entführt den Hörer zurück zu “Thane To The Throne”-Zeiten. Für Abwechslung scheint also schonmal gesorgt zu sein…

…leider aber auch direkt im Anschluss für Ernüchterung! Was sich die Colorado-Buben bei dem faden und tatsächlich richtiggehend nervigen „Bringing On The End“ gedacht haben, wissen diese wohl nur selbst. Der Song selber zieht einem ebenso die Zähne wie auch der nervige (dass ich als glühender Anhänger von Conklins Stimme so etwas mal sagen würde, hätte ich nie zu träumen gewagt) Gesang des Meisters. Alleine das coole Solo lockert die Trantütigkeit des Songs ein bißchen auf. Schön, dass das folgende „Call To Arms“ wieder Besserung gelobt und das alte JAG PANZER-Feeling wieder in die heimische Stube bringt.

Weiter geht’s mit „Cycles“: cooler Vers, als Song ok, aber mit einem Refrain gesegnet, den man der Truppe am liebsten um die Ohren hauen würde. Als Anspieltipp von daher genau so ungeeignet wie die oben genannte Enttäuschung namens „Bringing On The End“! Dann doch lieber einen Song vorskippen und sich an einem Song in der Tradition von „Age Of Mastery“ erfreuen: „Overlord“. Mit frisch angezogenen Ketten und geöhltem Kanonenrohr rollt der Panzer wieder und kämpft sich auch mit dem folgenden „Let It Out“ zu alter Stärke zurück. Der Tyrant singt wieder in gewohnter Großartigkeit, und die Gitarren bilden das perfekte Fundament. An dieser Stelle sei der verlorene Sohn Chris Lasegue einmal erwähnt, der seinem Vorgänger, bzw. auch Nachfolger (lange ist´s her) Chris Broderick zwar nicht die Show stiehlt, aber mit dem Erbe prächtig umzugehen weiß und in den Lead- und Soloparts immer wieder brilliert.

Damit wären wir nun auch beim Endspurt, der mit „Union“ gutklassig eingeleitet wird und in einen wahren Brecher namens „Burn“ mündet. Führen die anfänglichen Klavierparts erst einmal auf die falsche Fährte, zieht der Song gleich darauf stark an und präsentiert einen Harry Conklin, der mit Halford-Screams ebenso gut klar kommt wie mit seinem „normalen“ Gesang. Dabei wechselt der Track immer wieder zwischen fast schon thrashigen Parts und epischen Elementen in „Thane To The Throne“-Manier, bevor die anfänglichen Klavierparts vom Ende künden. Eines der absoluten Highlights der Scheibe, das einen perfekten Nährboden für den Rausschmeißer „The Book Of Kells“ darstellen sollte. Und wo man die Epik gerade schon in den Fingern hatte, kann man sie eigentlich auch gleich für den genannten Schlußtrack verwenden, muß man sich im heimischen Colorado gedacht haben. Und genau so wird „The Scourge Of The Light“ dann auch tatsächlich beendet, von der Qualität her nicht perfekt, aber dennoch gutklassig. Ein Term, der sich im Übrigen auf das komplette Album anwenden lässt.
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