Infinite Dreams - Touch My Skin

Infinite Dreams - Touch My Skin
Hard Rock
erschienen in 2003 bei TTS Media Music
dauert 47:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bad Devotion
2. Touch my Skin
3. Irresistible
4. Shelter from the Storm
5. Lost in your Arms
6. Afraid to see the Light
7. Is it a sin?
8. Everything has an End
9. Falling
10. Restless Heart
11. Addicted to Fire
12. Call of the Road

Die Bloodchamber meint:

Als ich die Platte “Three Colours Black” von den Schweizern Inishmore rezensiert habe, hatte ich sehr lobend die Gastsängerin Miriam Pürro erwähnt. Ein paar Klicks im Internet später habe ich dann auch Kontakt zu der Hauptband von Miriam hergestellt, Infinite Dreams – und eine Woche später hatte ich dann die Platte in meinem Briefkasten. So kann es gehen, so ist’s angenehm – und bei solchen hochwertigen Platten bin ich immer wieder froh, zu Bands und Musikern Kontakt aufnehmen zu können.
Fragt man einen Metaller, wo die besten Metalbands herkommen, wird man heutzutage mit ziemlicher Sicherheit Finnland, Amerika, Schweden und eventuell Deutschland hören – die Schweiz wären mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal in den Top100 vertreten. Dies ist eine Schande, denn mir persönlich erscheint es so, als ob der Gott der Muse seine Kreativität am meisten über das Land der Kantonen ausgeworfen hat. Infinite Dreams spielen melodischen Hard Rock, wie es ihn in den 80ern zu Hauf gegeben hat, welcher aber in den letzten Jahren konstant an Begeisterung verloren hat. Dies liegt zum einen an der Tatsache, das viele Musiker in diesem Bereich nur 08/15 abliefern, zum anderen an durchschnittlichen Sängern, die keinerlei Gefühl und Begeisterung vermitteln können. Die Schweizer Kollegen sind da glücklicherweise das totale Gegenteil, die Musik hat einen guten Groove, überrascht mit angenehmen (und nicht abgenudelten) Melodien und Fronterin Pürro bietet eine wohl temperierte, dennoch auch aggressiv klingende Stimme, die – Gott sei Dank – erdig bleibt und nicht dem „Engelchen-Trend“ der heutigen Zeit nachrennt. Damit habe ich auch die Stärken der Band genannt – toller Gesang, gute Melodien, ordentliche Produktion, starke Gitarrensoli. Aber die negativen Seiten will ich den Lesern an dieser Stelle auch nicht vorenthalten. So sehr sich Infinite Dreams doch bemühen, oft bleibt die Musik eindimensional. Dies liegt zum großen Teil an der sehr monoton agierenden Rhythmusfraktion, die zwar in vielen gesprenkelten Passagen (Call of the Road) Abwechslung einbauen, während der Strophen aber in einem sehr gleichartigen 4/4 Takt verbleiben. Klar, Hard Rock haut nicht so progressiv auf die Spielart wie andere Musikrichtungen, aber spult man bei den Songs auf die Strophen, wird man doch etwas enttäuscht. Gerade beim Anfang des Openes „bad devotion“ hört man, dass die Band ohne weiteres abwechslungsreich komponieren KANN. Mehr Abwechslung hätte das Werk zu einem Hit in der oberen Wertungsregion gemacht, so bleibt es leider bei einer überdurchschnittlich guten Platte, nicht aber bei einem Knaller (den ich der Band ohne weiteres Zutraue).

Fazit: Schöne Melodien, begnadete Sängerin, gute Produktion, aber phasenweise doch sehr eintönige Rhythmen. Mit mehr Abwechslung im Songwriting eine Truppe, der ich 10 Punkte zutraue – so bleibt es bei (starken) 8,5 Punkten. Anspieltipps: Bad Devotion, Touch my Skin,
Addicted to Fire.
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