The Dillinger Escape Plan - Miss Machine

The Dillinger Escape Plan - Miss Machine
Noisecore
erschienen in 2004 bei Relapse Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Panasonic youth
2. Sunshine the werewolf
3. Highway robbery
4. Van damsel
5. Phone home
6. We are the storm
7. Crutch field tongs
8. Setting fire to sleeping giants
9. Baby's first coffin
10. Unretrofied
11. The perfect design

Die Bloodchamber meint:

Freunde, lasst euch sagen, dass diese CD ein absoluter Brocken ist. Wer auf Struktur und straighte leicht zu verdauende Musik diesseits der Grenze zum Wahnsinn steht darf genau hier aufhören zu lesen, denn denjenigen Menschen droht beim „Genuss“ des neuen DILLINGER ESCAPE PLAN Albums der Kollaps. Und auch ich muss gestehen dass dieses Album ein wirklich hartes Stück ist, das mich oftmals beim Hören auch überfordert hat. Selten zuvor habe ich eine derart aus sämtlichen Fugen geratende Platte gehört wie diese. Musikalisch bewegen sich DILLINGER ESCAPE PLAN auf der Schiene die aus einer Mischung aus rödelndem Hardcore, Death Metal und Free Jazz besteht. Das ganze mag sich nun verworren und nicht harmonisch zueinander anhören – und das ist es auch wirklich nicht. Das was nämlich am Ende dabei rauskommt, ist schlicht und einfach nur Lärm.

Dennoch muss man den Amis zusprechen, dass es eine sehr faszinierende und anziehende Art von Lärm ist. Die einzelnen Songs wirken allesamt so dermaßen dissonant und unrhythmisch, dass es schon fast eine Tortur ist sie zu hören ohne dabei mit der Axt auf den CD Spieler einschlagen zu wollen, doch irgendwie macht gerade diese Art der Zusammensetzung eines Liedes einen ganz großen Reiz aus. Jeder Song lädt quasi dazu ein ihn sich zu analysieren und dabei auf eine Art Psychedelische Reise zu gehen, die mitunter sehr spannend sein kann. Die immer wieder eingestreuten ruhigen Parts helfen dabei sehr und stellen auch einen schönen Kontrast zum ansonsten dargebotenem Gebelle dar. Soundtechnisch wurde auch nicht gespart diesen musikalischen Atomkrieg entsprechend in Szene zu setzen, so dröhnt es lautstark und effektiv aus den Boxen.

Die Lead Gitarrenläufe werden als Hauptakteure gekonnt so in den Vordergrund bzw Hintergrund gemischt, dass es eine wahre Freude ist diesen „Kreischenden“ Sounds zu lauschen (klingt teilweise einfach nur wie Schreie von Frauen die gerade in einem Horror Film ermordet werden). Dennoch dauert es unheimlich lange sich mit diesem Werk anzufreunden. Alle 11 Songs sind so dermaßen kompliziert und breaklastig strukturiert dass sogar den hartgesottensten Proggern die Kinnlade runterspringen sollte. Wer allerdings einen extremen Musikgeschmack hat, sich gegen eine interessante Variante der künsterlischen Darbietung von Musik nicht verwehrt, sollte sich dieses Album geben. Fans der Band dürfen auch getrost mal 2 Punkte zu meiner Wertung dazugeben. Gleichwohl sei aber sämtlichen anderen Menschen vom Kauf abgeraten, denn sie werden nicht mit diesem Werk zurechtkommen.
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