Bloodbound - Unholy Cross

Bloodbound - Unholy Cross
Power Metal
erschienen am 18.03.2011 bei AFM Records
dauert 50:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Moria
2. Drop The Bomb
3. The Ones We Left Behind
4. Reflections Of Evil
5. In For The Kill
6. Together We Fight
7. The Dark Side Of Life
8. Brothers Of War
9. Message From Hell
10. In The Dead Of The Night
11. Unholy Cross

Die Bloodchamber meint:

Den Willen, ein wenig düsterer und ernster oder in Ansätzen sogar schwermütiger als andere Power Metal Gruppen zu sein, könnte der Goblindämon auf dem Cover stellvertretend für die Ersteller von „Unholy Cross“ verkörpern. Doch ganz so eng sehen BLOODBOUND das nicht, denn die Schweden haben ihr viertes Album, das erste mit dem neuen Sänger Patrick Johansson, vor allem mit jeder Menge schwungvoller, mehr oder weniger Pathos-gesättigter Hymnen vollgepackt.

Gerade das Eröffnungsdoppel „Moria“ und „Drop The Bomb“ ist voller getragener Ooohooohooo-Chöre, die den durchaus energischen und kraftvollen Liedern epische Breite verleihen und den Auf-in-die-Schlacht Faktor ein wenig unter der Oberfläche verstecken sollen, was ganz gut gelingt. Im Folgenden geht es im Grunde genommen so weiter, aber durch Tempowechsel, die Ansprache an fast die ganze Bandbreite von Gefühlen, zu denen ein Metalherz so fähig ist, und einigen schönen Melodien, die mindestens so oft der Kehle des neuen Sängers („The Ones We Left Behind“!) wie den Händen der Gitarristen entspringen, hält das Album durchweg eine angenehme und hochklassige Balance aus Kraft und Emotion.

Leichte, federnde oder fröhliche Momente („Unholy Cross“) sind trotz des Keyboards fast ebenso rar gesät wie feuriges Voranpreschen, das wenn überhaupt rein instrumental ausgelebt wird („The Dark Side Of Life“), eher wandeln BLOODBOUND mal auf einem nur mäßig überzeugenden balladesken Pfad („Brothers Of War“). Das sorgt für ein sehr kompaktes, in sich geschlossenes Gesamtbild und die mögliche Experimentierfreudigkeit vermisst man auch deshalb nicht, weil immer wieder etwas Starkes wie „Message From Hell“ oder der leicht verspielte Refrain von „In The Dead Of Night“ aus dem Ärmel geschüttelt wird, kurz bevor die Spannung nachlassen könnte.

Wenn BLOODBOUND sich fleißig auf den Sommerbühnen zeigen, ist „Unholy Cross“ auf jeden Fall die richtige Kost, um die Leute auch zu Hause bei der Stange zu halten. Man darf gespannt sein, ob das ihren wesentlich bekannteren Landsmännern HAMMERFALL mit dem anstehenden neuen Album auf ähnlich souveräne Weise gelingt. Denn wenn nicht, könnte der Goblindämon auf jeden Fall den ein oder anderen Hector-Jünger auf seine Seite ziehen.
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