Godslave - Into The Black

Godslave - Into The Black
Thrash Metal
erschienen am 18.03.2011 bei SAOL
dauert 47:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Thrashed
2. Anvilised
3. Insomniaddict
4. Unleash The Slaves
5. Slippery When Dead
6. Blood Of The Innocent
7. Why I Hate
8. A Shot In The Dark
9. Scholar Eclipse
10. Uncut, Unseen, Unrated
11. Zombie Panic Holocaust
12. Into The Black

Die Bloodchamber meint:

Mit „Into The Black“ melden sich die Saarländer GODSLAVE zurück, um dem Rest von Deutschland und überhaupt der ganzen Welt zu zeigen, dass das Feuer des Thrash in ihnen immer noch mindestens so heiß brennt wie in den zahlreichen Nachwuchskapellen, die seit ihrem letzten Release vor drei Jahren auf der Moshfläche aufgetaucht sind. Und das gelingt eindrucksvoll.

Der hervorragende Opener „Thrashed“ gibt die Marschrichtung vor: Auf „Into The Black“ werden keine Gefangenen gemacht, es sei denn, sie verschreiben sich mit Leib und Seele für immer dem einzig wahren, dem heiligsten aller Genre: Thrash Metal. Der Grundcharakter des Albums ist auch wegen dem regulär recht rauen und etwas angegifteten Gesang von Fronter Thomas eher düster, wird aber auch von ihm immer wieder aufgelockert durch kurze Ausbrüche in andere Stimmlagen – besonders auffällig ist der spitze Schrei im Opener – und vor allem durch Abwechslung im Songwriting. Natürlich geht es bei GODSLAVE wie bei jeder guten Thrashbande in erster Linie darum, dem Hörer Riff um Riff um und auf die Ohren zu dreschen, aber Wiedererkennungswert und Wiederhörbedürfnis weckt man mit stumpfem Riffsperrfeuer weniger als wenn man die Riffs mit rasiermesserscharfen Soli, hier mit Unterstützung von DESTRUCTIONs Mike Sifringer („Thrashed“ & „Solar Eclipse“) und MEKONG DELTAs Benedikt Zimniak („A Shot In The Dark“), dynamischen Übergängen, atmosphärischen Passagen („Slippery When Dead“) oder auch mal einem gnadenlosen Frontalangriff umgibt.

Dementsprechend ist der Charakter der zahlreichen herausstechenden Lieder recht unterschiedlich. Vom augenzwinkernd überdrehten und anspielungsreichen „Thrashed“ und dem düsteren Racheepos „Blood Of The Innocent“ über den groovenden Appell an den Zorn der Unterdrückten „Unleash The Slaves“ bis zu den Thrashoden an das Horrorgenre „Uncut, Unseen, Unrated“ und „Zombie Panic Holocaust“ reicht die Bandbreite, die gewährleistet, dass Unterhaltungswert, Bangfaktor und Faustreckanreiz über die gesamten 48 Minuten sehr hoch bleiben. Ein besonderes Schmankerl für die einen und ein Schock für die anderen dürfte der geschickt am Schluss positionierte Titeltrack „Into The Black“ sein, in dem SACRED STEEL Frontmann Gerrit Mutz eine tragende Gesangsrolle einnimmt - seine Stimme ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. Dabei passt die Kombination aus Musik und (wechselndem) Gesang in dem Lied wie Arsch auf Eimer.

Ich wusste von GODSLAVE vorher mehr oder weniger nur, dass unser Herr Meyer dort aktiv ist, kannte die Musik aber nicht wirklich. Umso mehr bin ich überrascht, was für eine Qualitätstruppe mir da bisher durch die Lappen gegangen ist, denn „Into The Black“ ist ein von vorne bis hinten tolles Album, das die bisherigen Veröffentlichungen der arrivierteren deutschen Konkurrenz 2011 klar hinter sich lässt.
Sehr stark!
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