Amon Amarth - Fate Of Norns

Amon Amarth - Fate Of Norns
Melodic Death Metal
erschienen am 06.09.2004 bei Metal Blade Records
dauert 39:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. An Ancient Sign Of Coming Storm
2. Where Death Seems To Dwell
3. The Fate Of Norns
4. Pursuit Of Vikings
5. Valkyries Ride
6. The Beheading Of A King
7. Arson
8. Once Sealed In Blood

Die Bloodchamber meint:

Dass sich auch auf dem fünften Longplayer der Schweden nicht allzuviel ändern würde, das dürfte wohl aufgrund der stetigen Stiltreuheit der Band keine Überraschung gewesen sein. Und obwohl mir immer noch die aussagekräftigsten Stücke von „Versus The World“ in den Ohren liegen, ist es dann auch schon wieder fast 2 Jahre her, seit der grandiose Vorgänger die Leute begeisterte. Also nix neues aus dem Wikingerlande? Und ob, denn zum einen kann das Album jeglicher Erwartungshaltung der Fans standhalten und zum anderen versucht sich die Band mit ausgefeilterem, nicht ganz so linearen Songwriting um die unweigerliche Selbstentwicklung.
Sehr schön merkt man das bereits im Opener „An Ancient Sign Of Coming Storm“, der ungefähr ab der Hälfte die Segel in einen anderen Wind hält und somit weitaus weniger vorhersehbar rüberkommt. Aber AMON AMARTH stehen in erster Linie für gnadenlose Ohrwurmriffs, treibende Midtempo-Rhythmen und standesgemäße Growls. Und falls irgendwo der Titeltrack „The Fate Of Norns“, „Arson“ oder „Once Sealed In Blood“ angespielt wird, ist munteres Mitwippen, Arschwackeln oder Kopfschütteln die logische Folge. Im Falle von „Arson“ kommt bei mir nach dem Ertönen des Schlachthorns und der darauffolgenden Riffattacke in regelmäßigen Abständen auch Gänsehaut hinzu, und das an Stellen, die ich jetzt lieber nicht aufführen will.
Aber auch das restliche Songmaterial sind alles andere als Lückenfüller geworden. Jeder Titel hat mindestens einen auffälligen Part, der ihm eine eigene Identität verpasst und den man nach kurzer Eingewöhnungszeit sofort zuordnen kann. Naja, zumindest in dieser Hinsicht gibt es dann doch wieder nicht viel neues. Insgesamt ist mir aber dennoch das Album ein wenig zu kurz geraten, mit knapp 40 Minuten ist der Spaß dann schon vorbei, wobei verstärkend hinzukommt, dass es sich nunmal um recht kurzweilige Songs handelt. Aber zur Not fängt man einfach wieder von vorn an, denn um sich so richtig satt zu hören, bedarf es schon ner ganzen Menge.
Dass „Fate Of Norns“ wieder einmal ein klasse Silberling geworden ist, dürfte wohl hoffentlich rübergekommen sein, allerdings darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass Freunde des etwas härteren und schnelleren Schwedentods angesichts der langsamen bis maximal mittelschnellen Songs eventuell das große Gähnen kriegen könnten, aber dafür gibt es ja auch genügend andere Bands.

Die Bloodchamber meint außerdem:

“Versus The World” ist schwer zu toppen, eins vorweg: es ist den Schweden nicht gelungen. Nichtsdestotrotz bereitet es mir große Freude mich an „Fate of Norns“ zu ergötzen, denn epische und gleichzeitig zermalmende Death Metal Hymnen zu schreiben können AMON AMARTH immer noch. Im Tempo im Vergleich zum Vorgänger leicht gemäßigt, haben die Songs nicht an Kraft eingebüsst. Ein klitzekleines Manko konnte ich dann doch noch finden. Nehmt zwei Zahnbürsten in die Hand und malträtiert euer Lieblingskuschelkissen im Takt damit und ihr habt in etwa die Wuchtigkeit des Double Base erreicht.

Dieses Review ist Teil einer ganzen Reihe von Plattenkritiken, die ich zwischen 2001 und 2007 für das Silentium Noctis geschrieben und dort auch veröffentlich habe.
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