Black Torro - Black Torro

Black Torro - Black Torro
Alternative / Rock
erschienen am 06.05.2011 bei Abandon Records
dauert 43:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Out Of Reach
2. Mistakes
3. In My Young Days
4. Between Friends
5. Don't Wake The Demons
6. Childhood Memories
7. Yours, Mine And Ours
8. Dropped Back
9. Coming Home
10. Control
11. Interlude

Die Bloodchamber meint:

Euphorisch starten die Hamburger BLACK TORRO in den harten Musik Sektor. Und vergessen dabei gleich mal das „L“ im Bandnamen auf dem obligatorischen Beipackzettel der Promo. Das sollte aber auch der größte Fauxpas auf dem gleichbetitelten Debütalbum sein. Die eigentlichen 43 Minuten Musik fahren eher auf der sicheren Schiene. Recht handelsüblicher, teils radiotauglicher Alternative Rock im Stile solcher Bands wie ALTER BRIDGE und SEVENDUST. Die Refrains gehen ins Ohr, der Songaufbau bleibt über alle elf Songs hinweg nahezu unerschütterlich gleich und wirklich Aufsehenerregendes passiert nicht.

Man urteilt allerdings etwas vorschnell, wenn man BLACK TORRO allzu früh in einen Topf mit üblichen Genrevertretern wirft. Die von Eike Freese (DARK AGE) stimmig produzierte Scheibe versprüht dank druckvoller Gitarrenarbeit und wuchtiger Riffs durchaus eine amerikanische Note. Der ein oder andere Song erinnert dabei sogar an die aktuelle STAIND. Sänger Mikko Vetter fügt sich dabei anständig in das Gesamtbild ein, klingt weder aufgesetzt noch auf Dauer ermüdend. Wirkliche Stimmvariationen sollte man allerdings auch nicht erwarten. Insgesamt wirken BLACK TORRO – und da liegt das größte Problem des Albums – oftmals nicht mutig genug, um sich aus dem engen Alternativ-Korsett zu befreien. Das erfrischend rockende „Out of Reach“ und der schwungvolle Radio-Rocker „Mistakes“ bilden einen ordentlichen Auftakt, der sich in der Folge aber zu deutlich wiederholt. Wie bei so vielen Bands des Genres, vermisst man auf Dauer eine gewisse Extravaganz und Strahlkraft, die über die Grundfesten des Alternative Rock hinaus strahlt. Dafür reichen das etwas härtere Riffing und die vereinzelten Shouts dann doch nicht. Ein Paradebeispiel für BLACK TORRO ist „Don´t Wake the Demons“, bei dem sich alles schön zusammefügt.

Nette Ohrbeschallung für Zwischendurch – BLACK TORRO schielen nur dezent aus dem Alternative Genre hervor. Auch wenn das Album kurzfristig Freude bereitet, haftet ihm auf Dauer das Stigma der Vorhersehbarkeit an. Während die Euphorie bei den phasenweise ähnlich gelagerten Schweden von TAKIDA bei mir etwas höher war, fällt die Betrachtung bei BLACK TORRO nun nüchterner aus. 6 Punkte für ein schlicht und ergreifend ordentliches Genrealbum - mehr ist noch nicht drin.
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