CALLEJON, ESCAPADO, KILL KIM NOVAK, NARZISS, MORBUS DOWN oder STONE DUST ENGINE sind bzw. waren nur einige Namen im mittlerweile erfreulich vielseitigen Gebiet der deutschsprachigen Bands mit mehr oder weniger starken musikalischen Bindungen zum Core-Gebiet, in das sich KORBEN DALLAS mit ihrer ersten EP einreihen. Den Erstwerkcharakter merkt man „Panda Business“ überall an, denn vieles wirkt noch recht ungeschliffen und zum Teil auch unausgegoren. Die Text und Titel Kombination von Liebeskummer, Simpsons (oder worauf verweist „Ente“?) und Two And A Half Men mit dem bandeigenen „Titten, Metal, Pizza und Bier“-Motto ist schwer unter einen Hut zu bringen, der Klargesang braucht dringend noch einigen Feinschliff, besonders im Zusammenspiel mit den Gangshouts („451414919“), und die abrupten Stimmartwechsel klingen gelegentlich eher passiert als geplant. Die kompositorische Linie zwischen Melodien und Breakdowns immerhin kristallisiert sich einigermaßen heraus, ist nur in punkto Originalität ein paar Jahre zu spät dran.

Trotz der vielen Kritik und den Verbesserungsvorschlägen punkten KORBEN DALLAS auf einem Gebiet, das gerade im modernen Metalcore eine ziemliche Wüstung ist: Authentizität. Weil es so erfrischend ist, endlich nochmal nicht totgetriggerten Schickimickicore zu hören, der live niemals umzusetzen ist, sondern eine junge Band bei den ersten Schritten mit dem Klang einer jungen Band bei den ersten Schritten, gibt es die überdurchschnittliche Wertung. Dass noch vieles besser werden muss, vor oder bei den nächsten Schritten, ist allerdings eine Notwendigkeit, will man jemals lokale Openerslots hinter sich lassen.