Angeschwedeten Death der gehobenen Klasse liefern DISCREATION aus Hanau mit ihrem jüngst erschienenen Lückenbüßer "Plague And Fire". Die drei Songs gibt es auf der Homepage als kostenlosen Download, und das wirklich Erfreuliche an der Geschichte: Der Showcase der neuen Besetzung überzeugt auf ganzer Linie.

Schon der um einen straighten Dreiklang gestrickte Opener bricht ob seines kompromisslosen Vorwärtsdranges eine ganze Menge Eis, besticht mit kompakt vibrierender Rhythmusarbeit ebenso wie mit melodischen Akzenten in der kurzen Bridge, und findet schnell eine angenehme Balance aus Oldschool-Witz und moderner Brachialität. DISCREATION atmen durchaus Elchtod-Tradition, verstehen es aber, dem aktuell oftmals nur kommentarlos reproduzierten Subgenre ein echtes Sprungbrett ins dritte Jahrtausend anzubieten - vom enorm tighten Zusammenspiel der Musiker bis hin zur zwingenden und durchaus modern zu nennenden Produktion.

Das folgende "This Darkest Day" setzt den Bohrer noch ein wenig tiefer an, indem es räudigen Groove und seltsam melancholische Leads zu einem akustischen Erstickungstod webt, dem der metallisch-gerupfte Bass schließlich das Sahnehäubchen aufsetzt. Das klingt exakt auf den Punkt gespielt, das zwingt sich ins Gehirn des Hörers und fährt dort dann schnell die Widerhaken aus, die man in Zeiten von Brutal Death und sonstigem Riff-O-Rama schon gar nicht mehr vermutet hat. Death Metal ohne Core, ohne nostalgische Verblendung, ohne Energy Drink und ohne schicke Schuhe, dafür jedoch mit Gestaltungswille und einer Wagenladung Wiedererkennungswert!

Selbiger geht im letzten Track dann zwar ein wenig verloren, was am Drang zur Vielseitigkeit liegen mag, den man (nach einer straighten und einer brütenden Nummer) nun in der letzten Arbeitsprobe zu verpacken gedenkt - am guten Eindruck der EP ändert das allerdings nicht mehr: Empfehlung für alle, die einer todesmetallischen Wurzelbehandlung mit frischen Impulsen etwas abgewinnen können.

Zu beziehen auf der rechts verlinkten Homepage.