Where Angels Fall - Dies Irae (EP)

Where Angels Fall - Dies Irae (EP)
Gothic Metal
erschienen am 18.10.2004 bei Edgerunner
dauert 21:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dies Irae
2. Hollow
3. Lose Yourself In Me
4. Requiem

Die Bloodchamber meint:

Wer beim flüchtigen Betrachten dieses CD-Covers nicht genau hinschaut, könnte eventuell eine deftige Überraschung erleben, denn anstatt des neuesten Röchelwerkes der Death Metal Combo „Dies Irae“ handelt es sich hierbei um den Titel des Debütscheibe der norwegischen Formation WHERE ANGELS FALL. Und die haben mit Death Metal genau so viel zu tun wie Russland mit Alkoholverbot. Nein, vielmehr zieht es das Quintett eher in die melancholische und melodische Gothic-Richtung.
Und obwohl die Band erst vor knapp einem Jahr gegründet wurde, haben sie durchaus ihre Hausaufgaben gemacht. Eine genretypische Covergestaltung mit Fotografien von toten Statuen im Zwielicht. Eine hübsche, rotgefärbte Sängerin im Kontrast zu schwarzgekleideten und verzweifelt dreinschauenden Bandmitgliedern. Und zu guter Letzt wurde auch noch ein kleiner Chor für die vielen Aaahs und Ooohs engagiert. Musikalisch gibt’s dazu dann jede Menge langsame und nachdenkliche Rhythmen, getragen von feinem Keyboardspiel und kontrastierenden Gitarrenriffs. Einzig auf männliche Growls wurde verzichtet, Sängerin Eirin steht also allein auf weiter Flur, wenn ihre Stimme auch durch jede Menge Überlagerungen und Modulationen um einiges aufgeplustert wurde.
Und wie klingt das ganze denn nun? Ganz einfach: Man nehme die letzte TRISTANIA-Scheibe, entferne die männlichen Vocals, lockere die Geschwindigkeit ein wenig und füge der weiblichen Stimme einen leichten nasalen Unterton hinzu, dann hätte man ungefähr das Resultat der soeben aufgezählten Einzelzutaten. Mit viel Liebe zum Detail und jeder Menge erkennbarer Hingabe ist sie ja schon gemacht, diese kleine Scheiblette, sauber produziert wurde sie ebenfalls, aber irgendwie will sich kein echter Tiefgang einstellen. Einmal durchgehört, für nett befunden und dann wieder vergessen, so sieht’s leider in der Praxis aus. Für die Dauer von 21 Minuten mag das alles noch einigermaßen in Ordnung gehen, aber für eine mögliche Full-Length-CD muss noch einiges in Sachen Identität und Abwechslungsreichtum getan werden.
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