The Mist - Cemetary Gates (EP)

The Mist - Cemetary Gates (EP)
Heavy Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 19:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Last Pharao
2. The Strangler
3. New World Order

Die Bloodchamber meint:

Oha ! Gar nicht so einfach, etwas Vernünftiges über diese 3 Track EP der Trierer Formation THE MIST zu sagen, schließlich handelt es sich bei meiner CD nur um einen Pre-Release, der einen echt dürftigen Sound aufweist. Das Ganze klingt nämlich ziemlich roh (im schlechtesten Sinne) und unfertig : die Drums kann man stellenweise nur erahnen, den Bass nimmt man kaum wahr und überhaupt ist alles irgendwie zu leise und schlecht abgemischt. Die Band hat diesen Umstand allerdings auch erkannt und lässt die Scheibe momentan neu abmischen, so dass das endgültige Produkt, welches im Dezember erscheinen soll, wohl wesentlich besser klingen wird.
Ich muss mich bei meiner Rezension aber nun mal an das halten, was ich aktuell hören kann, und das ist nun mal nicht viel mehr als ein dünner Soundmatsch. Gut dass die Musik dieses Manko so einigermaßen wieder rausreißen kann, denn so sehr „Mist“ (Brüller !!!) ist diese EP nun auch nicht. Speziell Bandkopf Richard Pöschel versteht es durchaus, mit seiner Axt umzugehen und hat ein paar echt gute Melodien und Riffs auf der Platte untergebracht, die absolut hörenswert sind. Überhaupt bemüht sich die Band, ihren klassischen, schleppenden Heavy Metal abwechslungsreich zu gestalten und hat doch einige interessante Breaks und progressive Passagen in die drei Ü-6-Minuten-Tracks eingebaut, was speziell bei „New World Order“ sehr gut funktioniert, denn hier gibt es eingängige Songstrukturen, atmosphärische Parts und einen allgemein sehr „treibenden“ Grundton zu bestaunen. Bei den anderen beiden Songs geht das Rezept hingegen nicht so gut auf, da mitunter das zündende Element schlicht und einfach fehlt. Der Opener „Last Pharao“ hätte zwar durchaus noch Potential, wird aber gnadenlos von Marc Wolf gegen die Wand gesungen. Der Kerl hat nämlich nicht viel Druck in den Stimmbändern und klingt manchmal sogar richtig heiser und krächzig, was die durchaus vorhandenen guten Ansätze nie zur Entfaltung kommen lässt. Die Truppe hat aber auch hier bereits reagiert und die Notbremse gezogen, denn das im nächsten Jahr erscheinende Debütalbum wird von einem neuen Fronter eingesungen werden.
Dementsprechend schwer – und damit sind wir wieder am Anfang – fällt es also auch, diese EP treffen zu beurteilen. Schwacher Sänger, schlimmer Sound (der allerdings überarbeitet wird), dafür aber interessantes Songwriting (mit einem echten Highlight) und durchaus vorhandene technische Fähigkeiten. Ach was soll’s, ich stehl mich jetzt einfach aus der Verantwortung, verteile neutrale fünf Punkte und verbleibe mit den magischen Worten : „Reinhören Pflicht“.
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