Mythological Cold Towers - Immemorial

Mythological Cold Towers - Immemorial
Death Doom Metal
erschienen am 14.10.2011 bei Cyclone Empire
dauert 44:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lost Path To Ma-Noa
2. Akakor
3. Enter The Halls...
4. The Shrines Of Ibez
5. Like An Ode Forged In Immemorial Eras
6. Fallen Race
7. Immemorial

Die Bloodchamber meint:

Die Band MYTHOLOGICAL COLD TOWERS gehört aufgrund ihrer Herkunft eindeutig zu den eher exotischeren Erscheinungen im Doom-Sektor. Allerdings gilt dies nicht für die Musik, die sie machen. Die vier Herren aus Sao Paolo / Brasilien haben vor "Immemorial" bereits drei Alben veröffentlicht, die Band existiert schließlich auch schon seit 17 Jahren. Die Reife merkt man ihrem vierten Streich deutlich an, auch wenn es nicht eben das eigenständigste Werk aus diesem Genre ist, das man in der letzten Zeit zu hören bekommen konnte.

Letztlich haben wir es hier mit einer allseits beliebten Spielart des Doom zu tun: Man nimmt das deutlich reduzierte Tempo, die basslastigen Frequenzen der Instumentierung und die getragene Stimmung des traditionellen Doom. Dann kombiniert man dies mit abgründig gegrowlten Vocals, die dem Ganzen einen Hauch Death Metal verleihen. Schließlich wird alles mit verträumten und zugänglichen Melodien versüßt - gerne dürfen hier auch Synthesizer zum Einsatz gebracht werden. So gelingt es ebenfalls, eine Portion Gothic Metal hinzuzufügen. Fertig ist eine mehr als stimmige und funktionale Mischung, die in der Vergangenheit von vielen Pionierbands bis zur Perfektion entwickelt wurde. Wer bei dieser Beschreibung an Namen wie MY DYING BRIDE, DRACONIAN, SWALLOW THE SUN, SATURNUS oder deren Verwandte denkt, liegt genau goldrichtig und irgendwo weiter hinten dürfen wir auch MYTHOLOGICAL COLD TOWERS zu dieser Liste hinzufügen.

Sie machen ihren Job alles andere als schlecht. Die Stücke haben allesamt eine sehr eigene Note und hohen Wiedererkennungswert, "Immemorial" ist durchweg sehr stimmig und atmosphärisch dicht geraten. Auch technisch gibt es nichts zu meckern, denn erstens beherrscht spielerisch jeder genau das, was man für solche Musik können muss, und zweitens ist auch die Produktion als gelungen zu bezeichnen. Wirkliche Höhepunkte gibt es jedoch nicht zu entdecken, besonders da die Konkurrenz in den vergangenen Jahren mehr als einmal vorgemacht hat, wie sich so ein Sound in Perfektion anhört.

Am Ende haben wir hier ergo keinen irrsinnig heißen Geheimtipp aus dem fernen Lateinamerika, sondern einfach gute Standardkost. Alle Genrefans dürfen ruhig mal ein Ohr riskieren, denn falsch machen tut man mit diesem Album auf keinen Fall etwas. Großtaten sollte man jedoch nicht erwarten, zumal das Jahr 2011 an solchen zumindest in Sachen Doom Metal nicht eben arm war.
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