Obrero - Mortui Vivos Docent

Obrero - Mortui Vivos Docent
Doom Metal / Stoner Rock
erschienen am 22.08.2011 bei Night Tripper
dauert 47:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Wolf's Hook
2. Son of Tutankhamun
3. Svantovit
4. The Fourth Earl
5. Octaman
6. Charles the Hammer
7. Exterminate
8. The Lost World

Die Bloodchamber meint:

Erinnert sich noch jemand an Martin Missy? Ja, lang ist's her, doch Herr Missy sollte keineswegs in Vergessenheit geraten, auch wenn seine größten Leistungen nun etwas weiter zurückliegen. Immerhin war er der Frontmann der legendären PROTECTOR aus Wolfsburg, die in den späten 80ern in der deutschen Thrash-Szene für einige Aufmerksamkeit gesorgt haben. Er ist dann ins schwedische Exil gegangen, hat sich dort in diversen anderen Bands und Projekten getummelt und hat neben der Neugründung von PROTECTOR mit Demo-Veröffentlichung im letzten Jahr noch eben ein Album mit seiner Zweitband OBRERO aufgenommen.

Die bewegt sich allerdings in ganz anderen Gefilden, denn hier gibt es keine fies schneidenden Riffs im Uptempo, sondern OBRERO haben sich ganz dem klassischen Stoner Doom verschrieben. Also schön analoge, grooveorientierte Sounds, alles ein wenig tiefergelegt, dazu ein freundlich rundliches Bandlogo und ab geht’s. Außergewöhnlich ist an "Mortui Vivos Docent" allerdings nicht viel. Hier gibt es das, was man aus dieser Richtung hinlänglich kennt und recht wenig Überraschungen, außer vielleicht der, dass Missy sich als Sänger auch in dieser Stilrichtung ganz anständig einfindet. OBRERO werden da besonders stark, wo sich zum Stoner-Standard noch ein wenig psychedelische Anklänge hinzufinden. Das kann man besonders bei "Svantovit" genießen, dem mit Abstand stärksten Stück des Albums. Ansonsten plätschert das Material doch ein wenig zu unspektakulär dahin, ohne allerdings irgendwelche größeren technischen Schwächen zu offenbaren.

Im Ganzen muss man allerdings festhalten, dass OBRERO sich zu oft in mittelmäßigem Fahrwasser bewegen und zu wenige Höhepunkte präsentieren, die eine Empfehlung des Albums rechtfertigen würden. Was Herrn Missy angeht, so muss ich nach wie vor gestehen, dass meine Hoffnungen auf eine weitere Reanimation von PROTECTOR nach dem kürzlich veröffentlichten Demo deutlich schwerer wiegen, als die auf ein weiteres OBRERO-Album.
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