Lost Boyz Army - Unvergleichlich

Lost Boyz Army - Unvergleichlich
Rock / Punk
erschienen am 09.12.2011 bei Broken Silence, KlangApartment
dauert 40:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Unvergleichlich
2. Was Immer
3. Dagegen
4. Der Auserwählte
5. Proletenpoesie
6. Nimm Mich Mit
7. N Bisschen Anders
8. Alles Gute
9. Viel Zu Stolz
10. Immer Noch Der Junge
11. Nichts
12. Was Denkst Du
13. Wir Sind Die Jungs
14. Wenn Wir Gehen

Die Bloodchamber meint:

Um die Jahrtausendwende gehörten die VERLORENEN JUNGS um Sänger Peter „Zoni“ Niemann zur Crème de la Crème der deutschen Skinhead-Szene. Von 1997 bis 2005 kamen fünf geniale Alben heraus, bei denen aber rückblickend die Entwicklung schon in eine Richtung ging und 2007 in „...für ein Stück Leben“ gipfelte. Die Wörter „Midlife-Crisis“ und „Jammer-Musik“ machten unterm Tisch die Runden und Peter stieg 2008 schließlich aus der Band aus.

Irgendwann entstand die Idee die Band VERLORENE JUNGS intensiver zu unterstützen und so wurde im Jahr 2000 eine Art Fanclub - Streetteam würde man heute wohl sagen – mit dem Namen „Lost Boyz Army“ gegründet. Ein eigenes Fanzine wurde herausgegeben und die Geschichte wuchs auf bis zu 500 Mitglieder an und schlief auch fast zeitgleich mit der musikalischen Weiterentwicklung der Band wieder ein.

Doch Peter hatte noch nicht mit der Musik abgeschlossen, vier um einiges jüngere Mitmusiker um sich gescharrt und schon gab es unter dem Namen LOST BOYZ ARMY die ersten Lebenszeichen in Form von Samplerbeiträgen. Das Debüt „VMK Negativ“ erschien 2010 und Ende 2011 wurde es dann „Unvergleichlich“.

Wer die VERLORENEN JUNGS mit Peter am Gesang kennen und lieben gelernt hat, sollte hier blind zugreifen. Man fühlt sich zehn Jahre in der Zeit zurückversetzt und es ist glücklicherweise nicht eine Spur Deutschrock zu erkennen. Oi!-Punk ohne irgendwelche platten Texte und damit auch ohne den Fremdschäm-Faktor. Peter texte mitten aus dem Leben und die Identifikation mit seiner „Proletenpoesie“ ist hoch. Aber nicht nur von den Lyrics, sondern auch vom Songwriting her, geht es zurück um nach vorne durchzustarten. Zwischen nachdenklich, wütend und partytauglich ist wieder alles vorhanden was eine gute Oi! Scheibe ausmacht. Peters Gesang ist immer noch unverkennbar, aber leider gefällt mir die Abmischung der Scheibe nicht ganz so: zu viel Power auf den Bässen und stellenweise klingt es dadurch nicht sonderlich ausdiffenrenziert.

Der LOST BOYZ ARMY ist Ende 2011 noch ein Pflichtkauf für alle Freunde des Street Punks gelungen. Klischeefrei, ins Ohr gehend und durchgehend gut.
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