Chain - Chain.exe

Chain - Chain.exe
Progressive Rock
erschienen in 2004 bei Just For Kicks
dauert 79:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cities
2. She looks like you
3. Eama Hut
4. Never Leave the Past Behind
5. Hot to Cold
6. Last Chance to See

Die Bloodchamber meint:

Sobald man im Store um die Ecke eine CD ergreift, in diese reinlauscht und dann feststellt, dass man für das Hören der CD einen Hochschulabschluss in Musikwissenschaften benötigt, fahren die meisten Metalhörer entsetzt ihre Griffel aus und die CD fristet weiterhin ihr Dasein als Staubfänger. Leider gab es in den letzten Jahren verdammt viele Prog Rock / Prog Metal (Opern) Projekte, so dass man diesen Markt als „übersättigt“ bezeichnen darf. Wie will nun eine Band wie Chain, die mit einer Horde von Gastmusikern aufwartet, in dieser Szene Fans für sich gewinnen? Nun, mit einem 38 Minuten langen Epos zu Beginn kann man sich sicherlich die Chancen auf hohe Verkaufszahlen vermiesen. Zum Glück wurde „Cities“ in sieben Songs unterteilt, so dass man schnell einen Einstieg in die Platte findet. Dennoch: Was hier geboten wird, eine Mixtur aus x verschiedenen Musikstilen, garniert mit Opernmomenten, ist sicherlich nicht jedermanns Sache! Zudem hat die Platte das große Problem, dass Sänger Matt Cash, entgegen seiner perfekten Mitstreiter, oftmals am Ton vorbei haut – urgs! Eine der Lieder (Wie Cities 3) scheinen auch etwas unbeholfen zusammengekloppt und die nachfolgenden Songs können leider auch nicht immer überzeugen. Zwar ist die Ballade „She Looks like you“ einer der Höhepunkte der Platte, lahme Nummern wie „Eama Hut“ und „Hot to Cold“ haben bei mir aber eher den Wunsch, die Skip-Taste zu drücken, geweckt. Das mit einem bombastig orchestralen Chor eingeleitete „Never leave the past behind“ erinnert zwar, gerade auch wegen der Vocals, ein wenig an Savatage, allerdings reißt dieser Song auch nicht vom Hocker. „Last Chance to See“ ist da zwar etwas besser, aber auch nicht sehr im Gehörgang verbleibend.

Fazit: Eine Scheibe, die zwar opulent und ausufernd anfängt, leider aber keinen guten Abschluss findet. Wie so oft im Progressive Genre, hat man hier das Gefühl, dass zwar mit Herz, aber einer ordentlichen Portion Übermotivation ans Werk gegangen wurde. Fans dieses Musikstiles dürfen ein Ohr riskieren, alle anderen sollten den Geldbeutel aber bedenkenlos stecken lassen. 6,5 Punkte.
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