RAM - Death

RAM - Death
Heavy Metal
erschienen am 27.01.2012 bei Metal Blade Records
dauert 48:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death
2. Comes From The Mouth Beyond
3. I Am The End
4. Release Me
5. Defiant
6. Frozen
7. Under The Scythe
8. Hypnos
9. Flame Of The Tyrants
10. 1 7 7 1

Die Bloodchamber meint:

Neben IN SOLITUDE und PORTRAIT sind RAM das letzte Puzzlestück in der schwedischen Trinität, die Heavy Metal eher bierernst denn als lustige Unterhaltung betrachtet - im Gegensatz zu zum Beispiel anderen Dreikronenträgern wie ENFORCER. Entstanden aus Harry Granroths Unzufriedenheit über die Verwässerung des Metal und fehlende ernstzunehmende, echte Metalbands Ende der 90er hat sich das RAM-Schlachtross mittlerweile zum dritten Album durchgekämpft und zeigt sich unermüdlich wie eh und je.

Trotz mittelschwerer Ähnlichkeiten zum Gravitätischen der Schamanen (IN SOLITUDE) und Beschwörer (PORTRAIT) sind RAM eher Schmiede, die den Hammer wuchtig und treffsicher auf den Amboss schlagen - um es (wieder) mit PRIEST zu sagen: „Pounding the world - like a battering ram(!)“. Häufig aufgebaut auf dem Unterschied zwischen vergleichsweise tiefen Gitarren und hohem Gesang beziehen RAM viel von ihrem Reiz daraus, dass sie zu keiner Zeit auch nur im geringsten antiseptisch sind. Unabhängig davon wie philosophisch man den Albumtitel interpretieren mag, klingt „Death“ jederzeit nach Schweiß, Dreck, Arbeit und ist gerade keine auf Hochglanz polierte Traditionspflege. Vielleicht auch deshalb wirkt das organischer und funktioniert besser, wenn die Schläge auf den Amboss in schneller Folge fallen als im mächtig stampfenden „Frozen“, das auch die Stimme von Oscar Carlquist in einem grenzwertigeren Schwarz-Weiß Licht erscheinen lässt als schnelle Feger wie das bereits bekannte „Under The Scythe“, das enorm fetzige „From The Tyrants“ oder das düsterere „Comes From The Mouth Beyond“.

Was dem Album nach ganz oben fehlt, ist der nachhaltig überspringende Funke der Begeisterung. Ob es an der immer noch sehr großen PRIEST-Verehrung oder etwas anderem liegt, ist schwer auszumachen, aber obwohl man „Death“ immer wieder gerne anmacht und hört, spürt man selten die kindliche Freude, die das Anhören „wirklich“ großer Alben auch beim hundertsten Mal spannend macht, obwohl oder gerade weil man weiß, welche Lieder einen in den nächsten Minuten aus den Sitzen reißen werden. Eine Rolle spielt dabei aber sicher die Verlässlichkeit, denn so schön sie auch ist, hat „Death“ doch einen leicht stoischen Beigeschmack, der sich nicht richtig mit dem fühlbaren Kampfgeist des Albums verträgt, obwohl immerhin der Titel unter diesem Aspekt natürlich wie kein Zweiter passt. Denn wer wenn nicht der Schnitter verrichtet sein Tagwerk seit Anbeginn der Zeit vergleichbar zuverlässig und stoisch. Und solange RAM ihre selbstauferlegte Aufgabe mit dieser Qualität erledigen, hat man auch nicht wirklich Grund zu meckern.
-