Marduk - Plague Angel

Marduk - Plague Angel
Black Metal
erschienen am 22.11.2004 bei Regain Records
dauert 45:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Hangman Of Prague
2. Throne Of Rats
3. Seven Angels, Seven Trumpets
4. Life´s Emblem
5. Steel Inferno
6. Perish In Flames
7. Holy Blood, Holy Grail
8. Warschau
9. Deathmarch
10. Everything Bleeds
11. Blutrache

Die Bloodchamber meint:

2004...der Krieg tobt! Eine letzte Schar Menschen kämpft einen erbitterten Kampf, bis der Feind seine mächtigste Armee, die sogenannte Panzerdivision Marduk schickt, bewaffnet mit dem Pestengel, der mittels 11 tödlicher Projektile den Sieg erringen soll. Nach einer kurzen Vorwarnung bricht die Hölle los, ein alles verschlingendes Feuer ebnet und bereitet den Weg für die sich mit dröhnendem Donner ankündigende Panzerarmee. Der nächste Feuersturm dezimiert die Reihen der Menschen ein weiteres Mal, nur kurz unterbrochen, um die Toten zu bergen. Während ein weiteres Mal das Inferno hereinbricht, treten Kriegsgefangene ihren Todesmarsch an, wohlwissend, daß die letzte Bastion tapferer Kämpfer fallen wird. Die Schlacht wird bald zu Ende sein...

...und schweißgebadet erwache ich aus meinem Albtraum.

Das Inferno, Das Marduk mit ihrer neunten CD Plague Angel entfachen, wäre auch auf Panzerdivision Marduk nicht unangenehm aufgefallen. Die Schweden um Morgan Steinmeyer-Hakansson blasten sich eine Dreiviertelstunde lang meist mit höllischer Geschwindigkeit durch die Botanik und lassen dem Hörer kaum Gelegenheit zum Luftholen. Durch 3 gut platzierte Songs wie dem an das Opus Nocturne-Album erinnernde Seven Angels, Seven Trumpets, dem mit Dissection-artigen Gitarren daherkommende Doom-Haßbrocken Perish In Flames und Deathmarch (der Name ist Programm) wird Langeweile und Monotonie geschickt vorgebeugt. Ansonsten regiert abermals die abartige Geschwindigkeit, die man von den Schwarzheimern seit Jahren gewohnt ist. Auch die martialischen Songtexte passen ein weiteres Mal perfekt ins Gesamtbild, wie beispielsweise Titel wie The Hangman Of Prague, Steel Inferno oder Warschau (daß damit keine Geschichte über die letzte Shopping-Tour in der Fußgängerzone der polnischen Hauptstadt gemeint ist, dürfte klar sein!) beweisen, stimmlich übrigens meisterlich von Neuzugang Mortus vertont.

Nachdem sich Mayhem nach De Mysteriis Dom Satanas den finalen Deathcrush versetzt haben, Satyricon sich auch seit Jahren schon auf dem Pfad des Kummers befinden, Immortal wohl doch nicht unsterblich waren und Emperor mittlerweile in der Nachtfinsternis weilen, ist es schön zu sehen, daß mit Marduk eine der letzten Bastionen des Old School Black Metal regelmäßig Platten veröffentlicht und weiterhin dem Mainstream-Sektor mit Freude den Finger zeigt.

Trotz aller Euphorie muß natürlich angemerkt werden, daß die Klasse des meiner Meinung nach unerreichten Meilensteins Those Of The Unlight natürlich nicht erreicht werden konnte, aber trotzdem rollt der Panzer weiterhin unaufhaltsam der jagenden Meute der meisten Black Metal-Bands davon.
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