Debauchery - Rage Of The Bloodbeast

Debauchery - Rage Of The Bloodbeast
Death Metal
erschienen in 2004 bei Black Attakk
dauert 43:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Blood For The Blood God
2. Chainsaw Masturbation
3. Rage Of The Bloodbeast
4. Devourer Of Worlds
5. Killing In The Warzone
6. I Will Rape And Murder
7. Armies Of Imortals
8. The Hellspawn
9. Ritual Killing
10. Wargrinder
11. Take My Pain

Die Bloodchamber meint:

Verwirrung überkommt den unbedarften Interessenten beim Einlegen dieses Silberlings. Fragen wie „Hab ich da ausversehen die neue SIX FEET UNDER eingelegt?“ oder „Welches Stacheltier hat der Sänger verschluckt, um derartige Geräusche von sich zu geben?“ drängen sich beim Opener „Blood For The Blood God“ förmlich auf. Aber ebenso zaubert der Song ein fettes Grinsen ins Gesicht des Protagonisten. Denn DEBAUCHERY setzen ebenso wie die zunächst assoziierten US-Groove-Deather auf die niederen Instinkte des Metallers. Fette, druckvolle und supersimple Gitarrenriffs, eine markerschütternde Stimme sowie Refrains, die selten mehr als eine Zeile betragen. Das geht sofort ins Blut, animiert die Nackenmuskeln und verbreitet gute Laune. Die Texte gehen leicht ins Ohr und werden schnell mitgesungen, die voluminösen Midtempo-Rhythmen kann selbst der taktloseste Kuttenträger sofort im Schlaf mitwippen, kurzum: der Groove regiert.
Allerdings darf man auf keinen Fall den Fehler machen, irgendeinen Sinn in diesen Songs zu suchen oder allzu sehr unter die Oberfläche zu schauen. Dann fällt nämlich das Konstrukt von „Rage of The Bloodbeast“ wie ein Kartenhaus im Angesicht eines Wirbelsturms in sich zusammen. Ist die erste Faszination erst einmal verflogen, bleibt da aufgrund der ständig wiederkehrenden Songstrukturen nicht mehr viel übrig. Ja, man könnte fast behaupten, die fortwährenden Plakativ-Einzeiler gehen einem mit fortwährender Spielzeit ein wenig auf den Sack. Mal aus dem üblichen Midtempo ausbrechende Brocken wie „I Will Rape And Murder“ bleiben leider die Ausnahme. Und selbst das finale „Take My Pain“, welches mit passendem Keyboardteppich eine echtes Profil aufweisen kann fällt zwar positiv ins Gehör, aber bringt auch die Frage ans Tageslicht, weshalb auf diesem Album nicht mehr von diesen Experimenten gewagt wurden?
Im Vergleich zum in Eigenregie herausgebrachten Debüt „Kill Maim Burn“ schneidet das aktuelle Album zwar produktionstechnisch und vom Groovegehalt gesehen weitaus besser ab, und jeder Chris Barnes-Fan wird auf der Suche nach einer würdigen Alternative hier endlich fündig werden, aber viel mehr als kurzweilige und oberflächliche Unterhaltung hat die Scheibe leider nicht zu bieten. Live geht das sicherlich ab wie ein gut platzierter Einlauf, aber auf Platte können sich einige songwriterischen Einfallslosigkeiten nicht verstecken.
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