Beehler - Messages To The Dead

Beehler - Messages To The Dead
Speed Metal
erschienen am 05.12.2011 bei High Roller Records
dauert 38:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Jet Black
2. March Of Death
3. Eternal Tormentor
4. Message To The Dead
5. Destitude Abuser
6. In Know One We Trust
7. Organized Mayhem
8. Destroy
9. Megalodon
10. Kill The Witch
11. The End Of The World

Die Bloodchamber meint:

Der Name BEEHLER kommt nicht von ungefähr, denn das kanadische Thrash / Heavy / Speed Metal Quartett ist die Spielwiese von Ur-EXCITER Legende Dan Beehler, der sich mit vollem Elan durch die knapp 40 Minuten schmettert – aber dazu später mehr. Denn zuerst gilt es festzuhalten, dass BEEHLER einiges richtig machen: Ohne rumpelig zu sein haben sie einen eher undezenten 80er Rumpelcharme, sie wissen, wie man das Gaspedal das Bodenblech spüren lässt, und nachdem man nochmal eine klassisch aufheulende Gitarre gehört hat („In Know One We Trust“), merkt man erst, wie sehr man das vermisst hat.

Mit den guten Seiten von „Messages To The Dead“ war es das aber im Prinzip auch schon, denn nüchtern betrachtet hapert es an allen Ecken und Enden. Viele der Lieder wirken nicht wie aus einem Guss, sondern wie ungeschlacht montierte Versatzstücke, weil massive Tempobrüche, Stimmungswechsel oder ruppige Übergänge jedweden Fluss oder Anflüge von Stimmung (u.a. „Jet Black“ & „Destroy“!) im Keim ersticken – abgesehen vom netten Instrumental „Megalodon“. Das wirkt nicht nur unharmonisch, es verhagelt einem beim Hören auch mit fortschreitender Dauer die Laune und überträgt die Unruhe der Musik so lange auf den Hörer, bis man richtiggehend aggressiv wird – in der letzten Minute von „Kill The Witch“ muss ich wegen dem stumpfen Drumgehämmer immer in den nächsten Tisch beißen. Unguter Gipfel ist der unerträgliche Gesang von Altmeister Dan Beehler. Legendenstatus hin und her, aber das Pendeln zwischen den drei Polen „völlig blasse Normalstimme“, „unfreiwillig komischer Dunkelton“ und besonders „Ich muss den Schmerz rausschreien, den das glühende Eisen verursacht, das meine Hoden gerade zerquetscht“ ist ab dem ersten und bis zum letzten Moment schlimmer als es eine Wurzelbehandlung von gleicher Dauer wäre, ohne Betäubung.

Statt unbedingt alles an Ideen und Facetten mit Gewalt in die überschaubare Zeit pressen zu wollen, hätten BEEHLER besser musikalisch und gesanglich ein paar mehr Gedanken auf den Fluss eines Liedes und eines Albums verwendet. Doch so liegt die Kohärenz von „Messages To The Dead“ in der Inkohärenz der Lieder und dem durchweg nervigen Gesang, das braucht außer Masochisten und Hardcore Dan Beehler Fans wirklich niemand.
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