The Kandidate - Facing The Imminent Prospect Of Death

The Kandidate - Facing The Imminent Prospect Of Death
Modern Death Thrash Metal
erschienen am 27.01.2012 bei Napalm Records
dauert 31:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death
2. Beyond The Mind, Sleep You'll Find
3. One And Alone
4. Total War
5. Modvind
6. Let The Maggots Have It
7. Standing On The Cliffs Of Madness
8. Fucked In The Search For Life
9. Disillusionized
10. Dommedag
11. The Knives Spit

Die Bloodchamber meint:

Was aus persönlichen Gründen bestimmt nachvollziehbar, vielleicht sogar notwendig war, hat zumindest der Relevanz der Musiker geschadet, wenn es um die Trennung von Jacob Bredahl von HATESPHERE und damit Pepe Hansen geht. HATESPHERE sind mittlerweile beim Nachfolger vom Nachfolger von Jacob und selbst wenn die Qualität weiterhin hoch ist, sind die Dänen live wieder da angekommen, wo sie vor vielen Jahren waren. Jacobs Auszeit war etwas länger, er widmete einige Zeit vorrangig seinem Studio, bevor ihn doch wieder der Hafer stach und THE KANDIDATE gegründet wurde.

Das Debüt „Until We Are Outnumbered“ fiel hauptsächlich Liebhabern des nordischen Thrash und Jacob Bredahl Fanboys wie mir auf, bevor die Band im Vorprogramm von ENTOMBED und VOLBEAT für verhältnismäßig wenig Aufregung sorgen konnte. Ganz erklären kann zumindest ich mir das nicht, denn auch das Zweitwerk „Facing The Imminent Prospect Of Death“ ist eine feine, leicht death’n rollig angehauchte, moderne Thrashramme, die längst nicht so gesichtslos daherkommt, wie ihr an einigen Orten unterstellt wird. Gestaltung und Wirkung lassen sich schön dreiteilen in Jacobs charakteristische, gleichzeitig kehlig-heisere wie warme Stimme, eine heranfliegende, recht massive Krachwand und den beides verbindenden Groove, der dafür sorgt, dass THE KANDIDATE auch schleichend druckvoll und fies bleiben können („Let The Maggots Have It“).

Im Vergleich zu HATESPHERE verzichten THE KANDIDATE auf „Facing The Imminent Prospect Of Death“ mehr noch als beim Debüt darauf, den Todesstoß via alles überfahrender Brachialität zu setzen und sind damit eher in THE MACHETE Gefilden unterwegs, obwohl besonders „Standing On The Cliffs Of Madness“ oder „The Knives Spit“ garantiert keinen Platz auf einem Kuschelmetalsampler hätten. Denn auch wegen Jacobs Stimme bleibt doch eher ein schwungvolles Rollen im Gedächtnis, nicht nur wegen „Fucked In The Search For Life“.

Zugegeben, ganz unanstrengend ist das etwas krachige Zusammenspiel auf die (reichlich knapp bemessene) Dauer nicht und der Ohrwurmfaktor hätte eine Spur größer ausfallen können, doch dass THE KANDIDATE das nachhallendste Lied am Ende des Albums unterbringen, versöhnt damit wie mit dem trashigen Cover weitestgehend und spricht zudem für das Selbstbewusstsein der Dänen. Hörenswert - nicht nur für Menschen, die Jacob vermisst haben (und übrigens auch einen halben Punkt zur Wertung addieren dürfen.).
-