Diabulus In Musica - The Wanderer

Diabulus In Musica - The Wanderer
Symphonic Gothic Metal
erschienen am 02.03.2012 bei Napalm Records
dauert 54:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Journey's End (Intro)
2. Ex Nihilo
3. Sceneries Of Hope
4. Blazing A Trail
5. Call From A Rising Memory (Intro)
6. Hidden Reality
7. Shadow Of The Throne
8. Allegory Of Faith, Innocence And Future
9. Sentenced To Life
10. Oihuka Bihotzetik
11. No Time For Repentance (Lamentatio)
12. The Wanderer

Die Bloodchamber meint:

Den Begriff "Old School" verwendet man im Bereich des Gothic Metals ja eher selten. Dennoch ist dessen Erwähnung beim Rezensieren von "The Wanderer", dem zweiten Album von DIABULUS IN MUSICA durchaus angebracht. Gibt sich das aktuelle Werk der Spanier doch ziemlich altmodisch.

Angefangen bei einem Sound, der zwar grundsätzlich in die heutige Zeit passt, mit seinem etwas angestaubten Keyboard-Sound aber irgendwie immer nach Ende der 90er klingt. Weiterhin bringt auch der gesangliche Bereich, bestehend aus der angenehmen Stimme Zuberoas und gelegentlichen Growls, vor allem im gemeinsamen Zusammenspiel, nette Erinnerungen an frühere Werke von EPICA oder auch SIRENIA (Ich habe ewig überlegt, warum mir die Anfänge von "Sceneries Of Hope" oder "Hidden Reality" dermaßen bekannt vorkommen) ans Tageslicht. Und letztlich sorgt das wie auch bereits beim Debütalbum grundsätzlich eher geradlinig aufgebaute Songwriting bei all den heutzutage künstlich aufgeblasenen und gestreckten, aber dennoch prinzipiell banalen Kompositionen, für einen angenehm direkten Zugang.

Nachteil des ganzen Wiederkauens alter Traditionen ist aber oftmals das Ausbleiben von Überraschungen. Auch bei "The Wanderer" scheint dies zunächst der Fall. Das rockig-flockige "Blazing A Trail" ist da ein Anfang, aber erst mit dem düster-schwülstigen, gänzlich auf weibliche Vocals verzichtenden, ja fast schon als Stoner-Rock / Dark Metal durchgehenden Nummer "Shadow Of The Throne" (die aber auch irgendwie an SAMAEL vor ein paar Jahren erinnert) ritzen sich DIABOLUS IN MUSICA annähernd etwas Profil ins Kerbholz. Leider verfällt der Anschluss wieder, wie das Material zu Beginn, in übliche Genre-Muster, es folgt die obligatorische Ballade mit männlichem Gast-Sänger und die Akustik-Nummer darf am Ende natürlich auch nicht fehlen. Das mit schön düsteren Posaunen beginnende "Oihuka Bihotzetik" schafft es da dann auch nicht mehr, das Ruder rumzureißen, so dass am Ende ein Album auf dem Tisch liegt, dass zwar viele Erinnerungen hervorzurufen, aber so gut wie keine eigenen zu schaffen vermag.
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