Nightmare - The Burden Of God

Nightmare - The Burden Of God
Power Metal
erschienen am 18.05.2012 bei AFM Records
dauert 52:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gateways To The Void (Intro)
2. Sunrise In Hell
3. The Burden Of God
4. Crimson Empire
5. Children Of The Nation
6. The Preacher
7. Shattered Hearts
8. The Doomsday Prediction
9. The Dominion Gate (Part III)
10. Final Outcome
11. Afterlife (Bonustrack Erstauflage)

Die Bloodchamber meint:

Es wäre sicher nicht uninteressant, sollte mal jemand eine Studie dazu anfertigen, warum Institutionen aus unseren französischsprachigen Nachbarländern, die klassisch großen Genres frönen, bei uns ein ziemliches Nischendasein fristen – ein Beispiel neben NIGHTMARE sind die belgischen Thrasher AFTER ALL oder bei kürzerer Lebenszeit auch KRAGENS -, während dem Zeitgeist fast schon vorauseilende Schwadrone wie GOJIRA oder diverse Schwarzschrate nicht nur in klein(st)en Kreisen höchste Anerkennung erfahren. Bei wie vielen Bands hätte allein eine Wiederbelebung mit dem vorherigen Schlagzeuger als neuem Sänger für großes Aufsehen gesorgt, was genau der Wechsel ist, den Jo Amore bei NIGHTMARE vor mittlerweile mehr als zehn Jahren vollzogen hat.

Das sechste Album seit dem Neuanfang hört auf den Namen „The Burden Of God“ und ist ein Schaustück in Sachen dramatischer Power Metal, obwohl oder weil das cineastische Intro „Gateways To The Void“ ein wenig auf die falsche Fährte führt, denn die Franzosen sind keine verkappten Italiener und benötigen für eine dichte Atmosphäre Pomp nur in überschaubaren Dosierungen („The Preacher“). Der Einstieg mit dem wunderbaren „Sunrise In Hell“, das Kernigkeit a la BRAINSTORM oder MYSTIC PROPHECY mit Federleichtigkeit im Refrain kombiniert, setzt die erste Landmarke, an der sich NIGHTMARE in Folge abarbeiten, ohne sich dabei aufzureiben.

Das einzige, was bei aller Intensität ein wenig auf der Strecke bleibt, ist die Abwechslung im Bereich Geschwindigkeit. So schön sich die wiedererkennbare Stimme von Jo Amore im mittleren Bereich inszenieren lässt, so gerne würde man ihn mal sowohl sanft Balladeskes säuseln hören als auch in einem mächtigen Brecher wirbeln hören. Das ist allerdings Nörgeln auf hohem Niveau bei dem qualitativen Niveau, das zum Beispiel auch bei „The Doomsday Prediction“ gegeben ist. Um den Kreis der NIGHTMAREianer zu vergrößern, fehlt eigentlich nur noch das Einklinken in eine ansprechende Tour mit gutem Zulauf, denn „The Burden Of God“ hat alles, um anspruchsvolle Power Metal Fans zufriedenzustellen.
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