Winterthrone - Against All Who Breathe

Winterthrone - Against All Who Breathe
Black Metal
erschienen in 2004 bei Frozen Sun Records
dauert 51:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Against All Who Breathe
2. Scarsoul
3. Ruins Of Atrocity
4. GodsOf Winter
5. Doombringer
6. Loss
7. Selfdestruction

Die Bloodchamber meint:

Zugegeben, ich bin alles andere als vorurteilslos an "Against All Who Breathe" herangegangen - Schlagworte wie "Black Metal" in Verbindung mit "Keyboard" ließen mich nicht gerade hellhörig werden, dementsprechend unmotiviert machte ich mich also auch daran, über die nun dritte Veröffentlichung, zuvor ein Demo und eine 7", des Ein-Mann-Projekts WINTERTHRONE zu schreiben.
Völlig grundlos, wie sich nur wenige Sekunden später entpuppte, denn "Against All Who Breathe" bewies schon nach kürzester Zeit, dass Black Metal mit Keyboards (und Drumcomputer) nicht zwangsweise klischeebeladen und nervtötend klingen muss.

Energisch geht's mit dem Titeltrack los, der nach einem kurzen Intro in schier heiloses Durcheinander übergeht - das Keyboard noch im Hintergrund angesiedelt, beherrscht der sterile Drumcomputer deutlich das Geschehen, die Vocals sind auch nicht gerade unberührt von Effekten. Nichtsdestotrotz ist der Sound unglaublich druckvoll, wenn auch nicht von bester Qualität. Wer nun jedoch denkt, dass es die nächsten 52 Minuten, was verdammt lange für so eine Veröffentlichung ist, exakt so weitergeht, der irrt, denn die insgesamt 7 Songs strotzen gerade nur vor einfallsreichen Breaks. Atmosphärische Keyboardteppiche lockern das Groß der Uptempo-Nummern, was für mich nicht immer ganz glücklich endet und teilweise doch ein wenig ... kitschig klingt. Glücklicherweise bleibt man jedoch nicht beim Keyboard-Standardsound und so experimentiert man gerne einmal unter anderem mit Piano und Chelloeffekten, sowie auch anderweitigen Ambient-Einlagen, die teilweise gerne einmal an Dargaard erinnern können. Wer sonstige Vergleiche sucht, der darf an Bands wie Limbonic Art denken.
"Against All Who Breathe" stellt ein perfektes Musterbeispiel dar, wie insgesamt 7 Songs, wovon keiner auch nur unter 5 Minuten geht, eine runde Sache ergeben und kein einziger einen klaren Ausrutscher darstellt, was sich bei steigender Zahl an Durchläufen nur bestätigt.

Ich bin wirklich überrascht. Bin ich doch wirklich keine Freundin von Dingen wie Keyboards oder Drumcomputern, so konnte mich Winterthrone tatsächlich eines Besseren belehren. Zwar gibt es teilweise schon noch einige Mäkel wie etwa am Sound oder Keyboard-Patzer, aber diese sind mehr als verzeihbar, denn "Against All Who Breathe" kommt mit erstaunlicher Atmosphäre und typischer Kälte daher, wie es in der letzten Zeit in dieser Kombination fast keine andere Band geschafft hat. Der Black Metal dominiert nach wie vor und das ist auch gut so. Jetzt noch einen guten Session-Drummer für die nächsten Aufnahmen mieten und das nächste Release wird noch besser ;)
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